Formica pratensis: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Formica pratensis.jpg|thumb|right|Königin von Formica pratensis|300px]]
{{Ameisenart
| DeName = Wiesenameise
| WissName = Formica pratensis
| Autor = Retzius, 1783
| Unterfamilie = Formicinae
| Gattung = Formica
| Untergattung = Formica sensu stricto
| Art = pratensis
| Bild = Formica pratensis.jpg
| Bildbeschreibung = ''F. pratensis'' Gyne
| Heimat = Mitteleuropa
| Habitat = Xerotherme Lebensräume
| Gruendung = Sozialparasitisch, Adoption
| Koeniginnen = Polygyn
| maxKolo = Mehrere 10.000
}}
'''''Formica pratensis''''', die "Wiesenameise", ist eine in Mitteleuropa heimische Waldameisenart Sie gehört zur Gattung ''[[Formica]]'', Untergattung ''Formica s.str.'', also den Hügel bauenden Waldameisen im engeren Sinne.
 
*Verbreitung: in ganz Deutschland [[planar]] bis [[submontan]]
*Verbreitung: in ganz Deutschland [[planar]] bis [[submontan]]
*Habitat: [[xerotherme]] Lebensräume; Trockenrasen, Kiefernheiden und warme Wiesenhänge  
*Habitat: [[xerotherme]] Lebensräume; Trockenrasen, Kiefernheiden und warme Wiesenhänge  
*Nistweise: flaches Bodennest mit breitem aber flachem Hügel aus Pflanzenmaterial
*Nestgröße: mehrere 10.000 Arbeiterinnen
*Nestgröße: mehrere 10.000 Arbeiterinnen
*Königinnen: [[Polygynie|polygyn]], Adoption von Jungköniginnen
*Königinnen: [[Polygynie|polygyn]], Adoption von Jungköniginnen
*Schwärmzeit: April - Juni, August - September
*Schwärmzeit: April - Juni, August - September
*Nestgründung: [[Gründung|sozialparasitisch]], meist bei [[Serviformica cunicularia]]
*Nestgründung: [[Gründung|sozialparasitisch]], meist bei ''[[Formica cunicularia|Formica (Serviformica) cunicularia]]''
*Ernährung: [[zoophag]]; [[Trophobiose]]
*Ernährung: [[zoophag]]; [[Trophobiose]]
*Verhalten: sehr aggressiv; schnelle Bewegungen
*Verhalten: sehr aggressiv; schnelle Bewegungen
*Größe:         Arbeiterinnen: 3 - 9 mm; Königinnen: 9 - 11 mm; Männchen: 9 - 10 mm
*Größe:         Arbeiterinnen: 3 - 9 mm; Königinnen: 9 - 11 mm; Männchen: 9 - 10 mm
*Aussehen: Gaster und Kopf braun, Thorax rötlich; zahlreiche Verwechslungsmöglichkeiten mit anderen Formica-Arten, z. B. [[Serviformica cunicularia]]
*Aussehen: Gaster und Kopf braun, Thorax rötlich; zahlreiche Verwechslungsmöglichkeiten mit anderen ''Formica''-Arten, z. B. ''F. cunicularia''
 
[[Bild:Formica-pratensis.jpg|thumb|left|190px|Ein typisches Nest von ''Formica pratensis'' in einer kürzlich gemähten Sandtrockenrasen-Fläche bei Dieburg (14,08,2008; A. Buschinger)]]
'''Formica pratensis''', die „Wiesenameise“, gehört zur Gattung Formica, Untergattung Formica s.str., Hügel bauende Waldameisen im engeren Sinne. Anders als die übrigen echten Waldameisen bevorzugt sie zumeist offene, trockene und warme Habitate. Die üblicherweise flachen Nester bestehen oft aus zerbissenen Grashalmen und anderen Pflanzenteilen. Sie sind häufig von einem Sandauswurf umgeben, Material aus den unterirdischen Gängen und Kammern. Ein Ring von deutlich besser „ernährter“ Vegetation kann die Nester umgeben; die Pflanzen profitieren von Kot und Nahrungsresten der Ameisen (Bild).
Anders als die übrigen echten Waldameisen bevorzugt ''Formica pratensis'' zumeist offene, trockene und warme Habitate. Die üblicherweise flachen Nester bestehen oft aus zerbissenen Grashalmen und anderen Pflanzenteilen. Sie sind häufig von einem Sandauswurf umgeben, Material aus den unterirdischen Gängen und Kammern. Ein Ring von deutlich besser „ernährter“ Vegetation kann die Nester umgeben; die Pflanzen profitieren von Kot und Nahrungsresten der Ameisen (siehe Bild).
Meist führen auch sehr gut gepflegte Ameisenstraßen vom Nest über viele Meter in die Umgebung. Die Straßen sind bei dieser Art eingetieft und streckenweise von niedriger Vegetation überdacht. Sie führen zu einzelnen Gebüschgruppen oder Bäumen mit Honigtau liefernden Pflanzenläusen.
Meist führen auch sehr gut gepflegte Ameisenstraßen vom Nest über viele Meter in die Umgebung. Die Straßen sind bei dieser Art eingetieft und streckenweise von niedriger Vegetation überdacht. Sie führen zu einzelnen Gebüschgruppen oder Bäumen mit Honigtau liefernden Pflanzenläusen.
[[bild:Formica-pratensis.jpg]]
Bild: Ein typisches Nest von Formica pratensis in einer kürzlich gemähten Sandtrockenrasen-Fläche bei Dieburg. Foto 14.08.2008 (A. Buschinger)

Version vom 12. Februar 2010, 14:44 Uhr

Formica pratensis
(Wiesenameise)
F. pratensis GyneF. pratensis Gyne
Systematik
Unterfamilie: Formicinae
Gattung: Formica
Untergattung: Formica sensu stricto
Art: Formica pratensis
Weitere Informationen
Habitat: Xerotherme Lebensräume
Gründung: Sozialparasitisch, Adoption
Königinnen: Polygyn
max. Koloniegröße: Mehrere 10.000
Wissenschaftlicher Name
Formica pratensis

Retzius, 1783

Formica pratensis, die "Wiesenameise", ist eine in Mitteleuropa heimische Waldameisenart Sie gehört zur Gattung Formica, Untergattung Formica s.str., also den Hügel bauenden Waldameisen im engeren Sinne.

  • Verbreitung: in ganz Deutschland planar bis submontan
  • Habitat: xerotherme Lebensräume; Trockenrasen, Kiefernheiden und warme Wiesenhänge
  • Nestgröße: mehrere 10.000 Arbeiterinnen
  • Königinnen: polygyn, Adoption von Jungköniginnen
  • Schwärmzeit: April - Juni, August - September
  • Nestgründung: sozialparasitisch, meist bei Formica (Serviformica) cunicularia
  • Ernährung: zoophag; Trophobiose
  • Verhalten: sehr aggressiv; schnelle Bewegungen
  • Größe: Arbeiterinnen: 3 - 9 mm; Königinnen: 9 - 11 mm; Männchen: 9 - 10 mm
  • Aussehen: Gaster und Kopf braun, Thorax rötlich; zahlreiche Verwechslungsmöglichkeiten mit anderen Formica-Arten, z. B. F. cunicularia
Ein typisches Nest von Formica pratensis in einer kürzlich gemähten Sandtrockenrasen-Fläche bei Dieburg (14,08,2008; A. Buschinger)

Anders als die übrigen echten Waldameisen bevorzugt Formica pratensis zumeist offene, trockene und warme Habitate. Die üblicherweise flachen Nester bestehen oft aus zerbissenen Grashalmen und anderen Pflanzenteilen. Sie sind häufig von einem Sandauswurf umgeben, Material aus den unterirdischen Gängen und Kammern. Ein Ring von deutlich besser „ernährter“ Vegetation kann die Nester umgeben; die Pflanzen profitieren von Kot und Nahrungsresten der Ameisen (siehe Bild). Meist führen auch sehr gut gepflegte Ameisenstraßen vom Nest über viele Meter in die Umgebung. Die Straßen sind bei dieser Art eingetieft und streckenweise von niedriger Vegetation überdacht. Sie führen zu einzelnen Gebüschgruppen oder Bäumen mit Honigtau liefernden Pflanzenläusen.