Formica rufa: Unterschied zwischen den Versionen

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''Formica rufa und ihre Nester sind in Deutschland nach der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt, eine Haltung ist somit verboten.''
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'''Formica rufa''' ist eine Ameise aus der Gattung der Waldameisen (Formica). Sie bildet sehr große und größtenteils polygyne, gelegentlich auch [[Monogynie|monogyne]] Staaten, die bevorzugt an gut besonnten Stellen am Waldrand oder in allgemein lichten Wäldern. Meistens bildet ein teilweise verrotteter Baumstubben das Nestzentrum. Auch an noch stehende tote oder lebende Bäume kann das Nest angelehnt sein. Nestmaterial sind generell pflanzlicher Bestandsabfall, Nadeln, Knospenschuppen, kleine Zweige etc.. Manchmal werden auch Steinchen und Harzklümpchen mit eingebaut. Auf das Nest fallende größere Zweige werden überbaut und bilden eine Art Skelett für den Nesthügel. Die Körperlängen betragen bei der Königin 9–11 mm, bei den Arbeiterinnen 4–9 mm und bei den Männchen 9–11 mm.
'''Formica rufa''' ist eine Ameise aus der Gattung der Waldameisen (Formica). Sie bildet sehr große und größtenteils polygyne, gelegentlich auch [[Monogynie|monogyne]] Staaten, die bevorzugt an gut besonnten Stellen am Waldrand oder in allgemein lichten Wäldern. Meistens bildet ein teilweise verrotteter Baumstubben das Nestzentrum. Auch an noch stehende tote oder lebende Bäume kann das Nest angelehnt sein. Nestmaterial sind generell pflanzlicher Bestandsabfall, Nadeln, Knospenschuppen, kleine Zweige etc.. Manchmal werden auch Steinchen und Harzklümpchen mit eingebaut. Auf das Nest fallende größere Zweige werden überbaut und bilden eine Art Skelett für den Nesthügel. Die Körperlängen betragen bei der Königin 9–11 mm, bei den Arbeiterinnen 4–9 mm und bei den Männchen 9–11 mm.

Version vom 3. März 2009, 09:13 Uhr

Formica rufa und ihre Nester sind in Deutschland nach der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt, eine Haltung ist somit verboten.


Formica rufa ist eine Ameise aus der Gattung der Waldameisen (Formica). Sie bildet sehr große und größtenteils polygyne, gelegentlich auch monogyne Staaten, die bevorzugt an gut besonnten Stellen am Waldrand oder in allgemein lichten Wäldern. Meistens bildet ein teilweise verrotteter Baumstubben das Nestzentrum. Auch an noch stehende tote oder lebende Bäume kann das Nest angelehnt sein. Nestmaterial sind generell pflanzlicher Bestandsabfall, Nadeln, Knospenschuppen, kleine Zweige etc.. Manchmal werden auch Steinchen und Harzklümpchen mit eingebaut. Auf das Nest fallende größere Zweige werden überbaut und bilden eine Art Skelett für den Nesthügel. Die Körperlängen betragen bei der Königin 9–11 mm, bei den Arbeiterinnen 4–9 mm und bei den Männchen 9–11 mm.

Sie ist in Eurasien bis ins gemäßigte Sibirien verbreitet.

Formica rufa zeichnet sich, ebenso wie alle Arten der Untergattung Formica, durch ihre kräftigen Beißwerkzeuge aus. Im Angriffsverhalten beißen die Waldameisen ihren Feind und spritzen Säure in die Wunde. Sie können größere Tiere wie Raupen gemeinsam zu ihrem Nest schleppen. Nicht transportable Nahrung wie beispielsweise der Kadaver einer Maus werden an Ort und Stelle zerlegt.

Formica rufa und ihre Nester sind in Deutschland nach der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt.

Nahrung

Formica rufa ernährt sich vorwiegend von Insekten wie Blattläusen, Schmetterlingsraupen und Spinnentieren, ist aber zusätzlich auf Honigtau von Blattläusen (Aphidina) und Schildläusen (Coccina) angewiesen. Gelegentlich wird Saft von Bäumen und Früchten aufgenommen. Sie trägt (wie viele andere Ameisenarten auch) zur Verbreitung vieler Pflanzen bei, deren Samen ölhaltige Anhängsel (Elaiosomen) besitzen. Die Samen werden z.T. eingetragen und nach Abbeißen der Elaiosomen wieder irgendwo abgelegt.

Das Verhalten gegenüber potentieller Beute ist von Licht und Temperatur abhängig.

Fortpflanzung

Im Februar-März legen die Königinnen in einer bestimmten Region im Nest Eier ab. Aus diesen entstehen später Geschlechtstiere mit Flügeln. Diese Tiere werden von den Arbeiterinnen mit besonderem Futter ernährt, das die Larven der später schlüpfenden Arbeiterinnen nicht mehr bekommen. Soll eine Königin aus einer Larve entstehen erhält sie spezielle Drüsensekrete. So entscheidet sich in den ersten Tagen durch die Qualität des Futters, ob aus der Larve eine Arbeiterin oder eine Königin wird. Männchen entstehen aus unbefruchteten Eiern. Kurze Zeit nach dem Schlüpfen beginnt der Schwarmflug der neuen Generation. Danach beginnt die Suche der begatteten Weibchen nach einer Nistgelegenheit. Sie schließen sich entweder schon vorhandenen Nestern an oder gründen auf dem Wege der Parasitierung eines Formica (Serviformica) - Volkes ein neues. Für die Bildung von Ablegervölkern aus einem großen, polygynen Volk wird meist ein morscher Baumstumpf oder ein alter Baum gesucht und in den folgenden Wochen ein Haufen aus Nadeln, kleinen Ästen und Moos zusammen getragen. Bei der Begattung erhält das Weibchen Sperma für sein ganzes Leben, das in einer Samentasche (Receptaculum seminis, Spermathek) aufbewahrt wird. Bei der Eiablage kann das Weibchen so die Eier selbst besamen und es entwickeln sich Arbeiterinnen bzw. Königinnen aus diesen, oder es legt unbefruchtete Eier ab aus denen Männchen entstehen. Nur Königinnen und Arbeiterinnen überwintern in dem teils ober- und teils unterirdisch angelegten Bau, niemals Eier, Larven oder Puppen; falls noch vorhanden, sterben sie ab. (Dies gilt für Formica-Arten; Ameisen anderer Gattungen überwintern in der Regel mit Larven, jedoch ebenfalls nicht mit Eiern oder Puppen).

Arbeitsteilung

Im Ameisenstaat gibt es eine ausgeprägte Arbeitsteilung. Man findet unterschiedliche Formen von Ameisen, die an ihre jeweilige Aufgaben angepasst sind. Am zahlreichsten sind unfruchtbare Formen von Ameisen ohne Flügel, die Arbeiterinnen. Ein Waldmeisenvolk kann auch einige hundert fruchtbare Weibchen, die Königinnen, enthalten. Im Mai-Juni kann man geflügelte Männchen und Jungköniginnen sehen. Sie paaren sich auf einem Hochzeitsflug oder bereits im oder auf dem Mutternest. Bei der Begattung erhält die Königin einen Spermienvorrat, der für ihre etwa 20-jährige Lebenszeit reicht. Nach der Paarung sterben die Männchen. Die Königinnen streifen ihre Flügel an vorhandenen Sollbruchstellen ab und kehren in ihr Nest zurück, so weit sie nicht versuchen, in einem Serviformica-Nest auf sozialparasitische Weise ein neues Volk zu gründen.



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