Anoplolepis gracilipes: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Bild:Anoplolepis gracilipes.jpg|thumb|300px|''A. gracilipes'': Gyne mit Arbeiterinnen]] | |||
'''''Anoplolepis gracilipes''''' (Smith), im [[Deutsche Bedeutung der Speziesnamen|deutschen]] '''Verrückte Ameise''' genannt, zählt zu den invasivsten Ameisen der Welt. Die für hektische und ruckartige Bewegung bekannte Art hat beispielsweise mittlerweile etwa ein Fünftel des Rregenwaldes der Weihnachtsinsel unter ihre Kontrolle gebracht. Dort wird das Ökosystem des Inselwaldes durch ''A. gracilipes'' stark gefährdet. Die Reviere erstrecken sich bis hoch in die Bäume, wo den Ameisen sogar brütende Seevögel und Fledermäuse als Nahrung dienen. ''A. gracilipes'' gehört zur Unterfamilie ''[[Formicinae]]'' (Schuppenameisen). Die stark polygynen Kolonien halten keine Winterruhe, die durchschnittliche Entwicklungszeit vom Ei zum Imago beträgt 54-75 Tage. Die gelblichen Arbeiterinnen sind im Schnitt 4-5 mm groß und äußerst aggressiv. Sie verteidigen sich mit einer hochätzenden Säure, weswegen seit Ende 2002 mit Hilfe massiver Gifteinsätze in dem Naturschutzgebiet der Weihnachtsinsel gegen die invasive Art vorgegangen wird. Es ist anzunehmen, dass ''Anoplolepis gracilipes'' ursprünglich aus Afrika kommt, die heute Verbreitung lässt sich allerdings nur vermuten. | '''''Anoplolepis gracilipes''''' (Smith), im [[Deutsche Bedeutung der Speziesnamen|deutschen]] '''Verrückte Ameise''' genannt, zählt zu den invasivsten Ameisen der Welt. Die für hektische und ruckartige Bewegung bekannte Art hat beispielsweise mittlerweile etwa ein Fünftel des Rregenwaldes der Weihnachtsinsel unter ihre Kontrolle gebracht. Dort wird das Ökosystem des Inselwaldes durch ''A. gracilipes'' stark gefährdet. Die Reviere erstrecken sich bis hoch in die Bäume, wo den Ameisen sogar brütende Seevögel und Fledermäuse als Nahrung dienen. ''A. gracilipes'' gehört zur Unterfamilie ''[[Formicinae]]'' (Schuppenameisen). Die stark polygynen Kolonien halten keine Winterruhe, die durchschnittliche Entwicklungszeit vom Ei zum Imago beträgt 54-75 Tage. Die gelblichen Arbeiterinnen sind im Schnitt 4-5 mm groß und äußerst aggressiv. Sie verteidigen sich mit einer hochätzenden Säure, weswegen seit Ende 2002 mit Hilfe massiver Gifteinsätze in dem Naturschutzgebiet der Weihnachtsinsel gegen die invasive Art vorgegangen wird. Es ist anzunehmen, dass ''Anoplolepis gracilipes'' ursprünglich aus Afrika kommt, die heute Verbreitung lässt sich allerdings nur vermuten. | ||
Version vom 13. April 2008, 08:51 Uhr
Anoplolepis gracilipes (Smith), im deutschen Verrückte Ameise genannt, zählt zu den invasivsten Ameisen der Welt. Die für hektische und ruckartige Bewegung bekannte Art hat beispielsweise mittlerweile etwa ein Fünftel des Rregenwaldes der Weihnachtsinsel unter ihre Kontrolle gebracht. Dort wird das Ökosystem des Inselwaldes durch A. gracilipes stark gefährdet. Die Reviere erstrecken sich bis hoch in die Bäume, wo den Ameisen sogar brütende Seevögel und Fledermäuse als Nahrung dienen. A. gracilipes gehört zur Unterfamilie Formicinae (Schuppenameisen). Die stark polygynen Kolonien halten keine Winterruhe, die durchschnittliche Entwicklungszeit vom Ei zum Imago beträgt 54-75 Tage. Die gelblichen Arbeiterinnen sind im Schnitt 4-5 mm groß und äußerst aggressiv. Sie verteidigen sich mit einer hochätzenden Säure, weswegen seit Ende 2002 mit Hilfe massiver Gifteinsätze in dem Naturschutzgebiet der Weihnachtsinsel gegen die invasive Art vorgegangen wird. Es ist anzunehmen, dass Anoplolepis gracilipes ursprünglich aus Afrika kommt, die heute Verbreitung lässt sich allerdings nur vermuten.
Kurz vor Beginn der Regenzeit auf der Weihnachtsinsel kommt es zu einem besonderem Ereignis: Die dort lebenden Landkrabben verlassen massenweise ihre Erdlöcher und treten die jährliche Wanderung zum Paarungsplatz im Meer an. Auf ihrem Weg zur Küste müssen sie das Revier der "Verrückten Ameise" durchqueren. Innerhalb von sieben Jahren von 1995 bis 2002 wurden so etwa fünfzehn Millionen Krabben von A. gracilipes vernichtet. Derartige Spektakel sind es, die der Art auch den Namen Killerameise gegeben haben.