Camponotus sericeus: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Beschreibung:'''
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''Camponotus sericeus'' ( Fabricius, 1798 ) gehört zur Unterfamilie [[Formicinae]].  
''Camponotus sericeus'' ( Fabricius, 1798 ) gehört zur Unterfamilie [[Formicinae]].  
Die Tiere sind schwarz gefärbt mit einem golden behaartem Gaster. Die Intensität der goldenen Behaarung kann aber bei verschiedenen Nestern erheblich abweichen. So sind Tiere bekannt welche sehr intensiv golden erscheinen, andere dagegen wirken fast gänzlich schwarz.
Die Tiere sind schwarz gefärbt mit einer golden behaarten Gaster. Die Intensität der goldenen Behaarung kann bei verschiedenen Nestern erheblich abweichen. So sind Tiere bekannt, welche sehr intensiv golden erscheinen, andere dagegen wirken fast gänzlich schwarz.


'''Lebensraum und Vorkommen:'''
'''Lebensraum und Vorkommen:'''
Diese Art ist im südasiatischen Raum weit verbreitet.  
Diese Art ist im südasiatischen Raum weit verbreitet.  
Sie besiedelt dort zahlreiche Lebensräume welche von Gärten und Parks in Städten über landwirtschaftliche Flächen und Dörfern bis zu niedrigen Dschungeln und trockenen, immergrünen Laubwäldern reichen.  
Sie besiedelt dort zahlreiche Lebensräume, von Gärten und Parks in Städten über landwirtschaftliche Flächen und Dörfer bis zu niedrigen Dschungeln und trockenen, immergrünen Laubwäldern.  
''Camponotus sericeus'' zeigt hierbei eine vorliebe für offene, sonnige Areale und ist kaum bis gar nicht in bewaldeten Bereichen zu finden.  
''Camponotus sericeus'' zeigt hierbei eine Vorliebe für offene, sonnige Areale und ist kaum bis gar nicht in bewaldeten Bereichen zu finden.  
Die Tiere sind sehr wärmeliebend und bauen deshalb an diesen sonnenexponierten Standorten ihre Erdnester. Diese reichen tief bis in kühlere Bodenschichten hinab, in welche sich die Ameisen bei zu großer Hitze zurückziehen.
Die Tiere sind sehr wärmeliebend und bauen deshalb an diesen sonnenexponierten Standorten ihre Erdnester. Diese reichen tief bis in kühlere Bodenschichten hinab, in welche sich die Ameisen bei zu großer Hitze zurückziehen.
Die Eingänge der Nester können sich unterscheiden, je nach besiedelten Lebensraum. So erscheinen die Eingänge entweder bei eher trockenen Gebieten als unauffällige runde Löcher, oder in Gebieten, welche regelmäßig durch den Monsun Überschwämmt werden, mit einem Kamin aus Erde umgeben. Dieser verhindert ein zu schnelles eindringen von Wasser in das Nest.  
Die Eingänge der Nester können sich unterscheiden, je nach besiedelten Lebensraum. So erscheinen die Eingänge entweder in eher trockenen Gebieten als unauffällige, runde Löcher, oder sie sind in Gebieten, die regelmäßig durch den Monsun überschwemmt werden, mit einem Kamin aus Erde umgeben. Dieser verhindert ein zu schnelles Eindringen von Wasser in das Nest.  


'''Ernährung:'''
'''Ernährung:'''
Die Arbeiterinnen gehen hauptsächlich tagsüber einzeln oder in kleinen Gruppen auf Nahrungssuche.  
Die Arbeiterinnen gehen hauptsächlich tagsüber einzeln oder in kleinen Gruppen auf Nahrungssuche.  
Sie ernähren sich neben Insekten sehr stark von Nektar, Honigtau oder anderen süßen Säften. Sehr häufig kann man diese Art in Cashewnuss Plantagen finden, wo sie den Nektar an den extrafloralen Nektarien an den Blättern, Blüten und sich entwickelnden Nüssen der Cashewbäumen sammeln.  
Sie ernähren sich von Insekten sowie in starkem Umfang von Nektar, Honigtau oder anderen süßen Säften. Sehr häufig kann man diese Art in Cashewnuss-Plantagen finden, wo sie den Nektar aus extrafloralen Nektarien an den Blättern, aus Blüten und von sich entwickelnden Nüssen der Cashewbäume sammelt.  


'''Besonderheit: Der Tandemlauf.'''  
'''Besonderheit: Der Tandemlauf.'''  
Etwas ungewöhnlich für die Gattung ''Camponotus'' ist die Art, mit welcher Arbeiterinnen andere zu Nahrung oder ähnlichem führen.  
Etwas ungewöhnlich für die Gattung ''Camponotus'' ist die Art, in der Arbeiterinnen andere zu Nahrung oder Ähnlichem führen.  
Findet eine Arbeiterin eine ergiebige Nahrungsquelle, oder einen neuen Nistplatz, rennt sie zurück ins Nest und rekrutiert dort andere Arbeiterinnen.  
Findet eine Arbeiterin eine ergiebige Nahrungsquelle oder einen neuen Nistplatz, läuft sie zurück ins Nest und rekrutiert dort andere Arbeiterinnen.  
Um Arbeiterinnen zu Nahrungsquellen zu führen, rennt die Arbeiterin sehr schnell, kurze Strecken im Nest und bietet Kostproben der gefunden Nahrung an. Um Arbeiterinnen zu neuen Nistplätzen zu führen, greift die Rekrutierende Ameise eine ihr gegenüberstehende Nestgenossin und zieht diese mit sich. Dabei dreht sie sich um 180°, lässt die andere los und präsentiert ihr den Gaster.  
Um Arbeiterinnen zu Nahrungsquellen zu führen, läuft die Arbeiterin sehr schnell kurze Strecken im Nest und bietet Kostproben der gefunden Nahrung an. Um Arbeiterinnen zu neuen Nistplätzen zu führen, greift die rekrutierende Ameise eine ihr gegenüberstehende Nestgenossin und zieht diese ruckartig zu sich. Dabei dreht sie sich um 180°, lässt die andere los und präsentiert ihr die Gaster.  
Anschließend führt die Arbeiterin die von ihr rekrutierten Schwestern im sogenanntem Tandemlauf zur Nahrung oder zum neuen Nest. Dabei werden von dem Leittier Pheromone auf dem Körper abgegeben, an welchem sich das folgende Tier, durch ständiger Kontakt mit dem Fühlern am Gaster des vorauslaufenden, orientiert.
Anschließend führt die Arbeiterin die von ihr rekrutierten Schwestern im sogenannten Tandemlauf zur Nahrung oder zum neuen Nest. Dabei werden von dem Leittier Pheromone auf dem Körper abgegeben, an welchem sich das folgende Tier unter ständigem  Fühlerkontakt mit der Gaster des vorauslaufenden orientiert.
Ein weiteres Sekret welches die leitende Arbeiterin über den Gaster abgibt, ist nachweislich nicht ausschlaggebend für den Tandemlauf. Es dient eher als eine Art Orientierung für das Leittier.
Ein weiteres Sekret, welches die führende Arbeiterin über ihre Gaster abgibt, ist nachweislich nicht ausschlaggebend für den Tandemlauf. Es dient eher als eine Art Orientierung für das Leittier.
 
'''Literaturhinweis:'''
 
http://www.springerlink.com/content/x567155245677h48/
 
Bert Hölldobler, Michael Möglich and Ulrich Maschwitz (1974):
Communication by tandem running in the ant Camponotus sericeus.
Journal of Comparative Physiology A: Neuroethology, Sensory, Neural, and Behavioral Physiology 90, 105-127.
(Deutsche Zusammenfassung)

Version vom 18. November 2007, 11:19 Uhr

Camponotus sericeus

Beschreibung: Camponotus sericeus ( Fabricius, 1798 ) gehört zur Unterfamilie Formicinae. Die Tiere sind schwarz gefärbt mit einer golden behaarten Gaster. Die Intensität der goldenen Behaarung kann bei verschiedenen Nestern erheblich abweichen. So sind Tiere bekannt, welche sehr intensiv golden erscheinen, andere dagegen wirken fast gänzlich schwarz.

Lebensraum und Vorkommen: Diese Art ist im südasiatischen Raum weit verbreitet. Sie besiedelt dort zahlreiche Lebensräume, von Gärten und Parks in Städten über landwirtschaftliche Flächen und Dörfer bis zu niedrigen Dschungeln und trockenen, immergrünen Laubwäldern. Camponotus sericeus zeigt hierbei eine Vorliebe für offene, sonnige Areale und ist kaum bis gar nicht in bewaldeten Bereichen zu finden. Die Tiere sind sehr wärmeliebend und bauen deshalb an diesen sonnenexponierten Standorten ihre Erdnester. Diese reichen tief bis in kühlere Bodenschichten hinab, in welche sich die Ameisen bei zu großer Hitze zurückziehen. Die Eingänge der Nester können sich unterscheiden, je nach besiedelten Lebensraum. So erscheinen die Eingänge entweder in eher trockenen Gebieten als unauffällige, runde Löcher, oder sie sind in Gebieten, die regelmäßig durch den Monsun überschwemmt werden, mit einem Kamin aus Erde umgeben. Dieser verhindert ein zu schnelles Eindringen von Wasser in das Nest.

Ernährung: Die Arbeiterinnen gehen hauptsächlich tagsüber einzeln oder in kleinen Gruppen auf Nahrungssuche. Sie ernähren sich von Insekten sowie in starkem Umfang von Nektar, Honigtau oder anderen süßen Säften. Sehr häufig kann man diese Art in Cashewnuss-Plantagen finden, wo sie den Nektar aus extrafloralen Nektarien an den Blättern, aus Blüten und von sich entwickelnden Nüssen der Cashewbäume sammelt.

Besonderheit: Der Tandemlauf. Etwas ungewöhnlich für die Gattung Camponotus ist die Art, in der Arbeiterinnen andere zu Nahrung oder Ähnlichem führen. Findet eine Arbeiterin eine ergiebige Nahrungsquelle oder einen neuen Nistplatz, läuft sie zurück ins Nest und rekrutiert dort andere Arbeiterinnen. Um Arbeiterinnen zu Nahrungsquellen zu führen, läuft die Arbeiterin sehr schnell kurze Strecken im Nest und bietet Kostproben der gefunden Nahrung an. Um Arbeiterinnen zu neuen Nistplätzen zu führen, greift die rekrutierende Ameise eine ihr gegenüberstehende Nestgenossin und zieht diese ruckartig zu sich. Dabei dreht sie sich um 180°, lässt die andere los und präsentiert ihr die Gaster. Anschließend führt die Arbeiterin die von ihr rekrutierten Schwestern im sogenannten Tandemlauf zur Nahrung oder zum neuen Nest. Dabei werden von dem Leittier Pheromone auf dem Körper abgegeben, an welchem sich das folgende Tier unter ständigem Fühlerkontakt mit der Gaster des vorauslaufenden orientiert. Ein weiteres Sekret, welches die führende Arbeiterin über ihre Gaster abgibt, ist nachweislich nicht ausschlaggebend für den Tandemlauf. Es dient eher als eine Art Orientierung für das Leittier.

Literaturhinweis:

http://www.springerlink.com/content/x567155245677h48/

Bert Hölldobler, Michael Möglich and Ulrich Maschwitz (1974): Communication by tandem running in the ant Camponotus sericeus. Journal of Comparative Physiology A: Neuroethology, Sensory, Neural, and Behavioral Physiology 90, 105-127. (Deutsche Zusammenfassung)