Carebara vidua: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Carebara vidua''' ist eine in Südafrika verbreitete Art der Gattung. | {{Ameisenart | ||
| DeName = | |||
| WissName = Carebara vidua | |||
| Autor = Smith, 1858 | |||
| Untergattung = | |||
| Gattung = Carebara | |||
| Unterfamilie = Myrmicinae | |||
| Art = vidua | |||
| Bild = Carebara vidua casent0101463 profile 1.jpg | |||
| Bildbeschreibung = ''Carebara vidua'' -Königin genadelt | |||
| Heimat = Südafrika | |||
| Habitat = | |||
| Gruendung = [[Gründung#Die unabhängige Koloniegründung durch einzelne Königinnen (claustrale/semiclaustrale Gründung)|claustral]] | |||
| Koeniginnen = | |||
}} | |||
'''Carebara vidua''' ist eine in Südafrika verbreitete Art der Gattung [[Carebara]]. | |||
Von ihr wurde fälschlich berichtet, dass die Jungköniginnen einige der winzigen Arbeiterinnen mit auf den Hochzeitsflug nehme, um mit deren Hilfe ihre Kolonie zu gründen. Bilder (u.a. in Hölldobler & Wilson 1990) zeigen die Arbeiterinnen, kaum erkennbar, an den Tarsen der Königin angeklammert. Man hatte angenommen, dass die riesige Königin nicht in der Lage sei, sich um die vergleichsweise winzigen Eier und Junglarven zu kümmern. Außerdem wurde wiederholt beobachtet, dass ein paar Arbeiterinnen auf den Jungköniginnen vor dem Schwarmflug herumkrabbelten. Dies führte zu der Hypothese, dass die Arbeiterinnen für die Koloniegründung notwendig seien. Die Hypothese wurde wieder und wieder zitiert, bis sie als Tatsache akzeptiert war und in die Lehrbücher Eingang fand. | Von ihr wurde fälschlich berichtet, dass die Jungköniginnen einige der winzigen Arbeiterinnen mit auf den Hochzeitsflug nehme, um mit deren Hilfe ihre Kolonie zu gründen. Bilder (u.a. in Hölldobler & Wilson 1990) zeigen die Arbeiterinnen, kaum erkennbar, an den Tarsen der Königin angeklammert. Man hatte angenommen, dass die riesige Königin nicht in der Lage sei, sich um die vergleichsweise winzigen Eier und Junglarven zu kümmern. Außerdem wurde wiederholt beobachtet, dass ein paar Arbeiterinnen auf den Jungköniginnen vor dem Schwarmflug herumkrabbelten. Dies führte zu der Hypothese, dass die Arbeiterinnen für die Koloniegründung notwendig seien. Die Hypothese wurde wieder und wieder zitiert, bis sie als Tatsache akzeptiert war und in die Lehrbücher Eingang fand. | ||
Dieser "Mythos" wurde jedoch bereits 1989 wiederlegt.<ref>Robertson, H.G. AND Villet, M.H. 1989. Colony foundation in the ant Carebara vidua: the dispelling of a myth. South African Journal of Science 85: 121-122.</ref> | |||
Robertson, H.G. AND Villet, M.H. 1989. Colony foundation in the ant Carebara vidua: the dispelling of a myth. South African Journal of Science 85: 121-122. | |||
http://ravenel.si.edu/ent/wlb_pdfs/4173.pdf | http://ravenel.si.edu/ent/wlb_pdfs/4173.pdf | ||
Die Königin durchschnittlich 1.672 Ovariolen (Eischläuche) in ihren beiden Ovarien. Das Receptaculum seminis fasst 16 Kubikmillimeter, was im vergleich zu anderen Ameisenarten eine ungeheure Menge ist. Die Königin wird von mehreren Männchen begattet. Die Spermienbündel der Männchen sind jeweils in eine Spermatophore aus Sekret der Anhangsdrüsen eingeschlossen. Diese Spermahüllen lösen sich bald nach der Kopula auf.<ref>H. G. Robertson (1995): Sperm transfer in the ant Carebara vidua F. Smith (Hymenoptera: Formicidae), Insectes Sociaux 42, 411-418</ref> | |||
Die riesige Menge Sperma zusammen mit den zahlreichen Ovariolen weist darauf hin, dass die Königin während ihres Lebens gewaltige Mengen an Eiern legen muss. | Die riesige Menge Sperma zusammen mit den zahlreichen Ovariolen weist darauf hin, dass die Königin während ihres Lebens gewaltige Mengen an Eiern legen muss. | ||
(A. Buschinger 5. April 2007) | (A. Buschinger 5. April 2007) | ||
== Einzelnachweise == | |||
<references /> |
Version vom 4. April 2011, 17:49 Uhr
Carebara vidua ist eine in Südafrika verbreitete Art der Gattung Carebara.
Von ihr wurde fälschlich berichtet, dass die Jungköniginnen einige der winzigen Arbeiterinnen mit auf den Hochzeitsflug nehme, um mit deren Hilfe ihre Kolonie zu gründen. Bilder (u.a. in Hölldobler & Wilson 1990) zeigen die Arbeiterinnen, kaum erkennbar, an den Tarsen der Königin angeklammert. Man hatte angenommen, dass die riesige Königin nicht in der Lage sei, sich um die vergleichsweise winzigen Eier und Junglarven zu kümmern. Außerdem wurde wiederholt beobachtet, dass ein paar Arbeiterinnen auf den Jungköniginnen vor dem Schwarmflug herumkrabbelten. Dies führte zu der Hypothese, dass die Arbeiterinnen für die Koloniegründung notwendig seien. Die Hypothese wurde wieder und wieder zitiert, bis sie als Tatsache akzeptiert war und in die Lehrbücher Eingang fand.
Dieser "Mythos" wurde jedoch bereits 1989 wiederlegt.[1] http://ravenel.si.edu/ent/wlb_pdfs/4173.pdf
Die Königin durchschnittlich 1.672 Ovariolen (Eischläuche) in ihren beiden Ovarien. Das Receptaculum seminis fasst 16 Kubikmillimeter, was im vergleich zu anderen Ameisenarten eine ungeheure Menge ist. Die Königin wird von mehreren Männchen begattet. Die Spermienbündel der Männchen sind jeweils in eine Spermatophore aus Sekret der Anhangsdrüsen eingeschlossen. Diese Spermahüllen lösen sich bald nach der Kopula auf.[2]
Die riesige Menge Sperma zusammen mit den zahlreichen Ovariolen weist darauf hin, dass die Königin während ihres Lebens gewaltige Mengen an Eiern legen muss.
(A. Buschinger 5. April 2007)