Cephalotes atratus: Unterschied zwischen den Versionen

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'''''Cephalotes atratus''''' (Linnaeus, 1758) ist eine neotropische Art aus der Unterfamilie Myrmicinae. Sie ist, wie alle Arten der Gattung, baumbewohnend. Mit dem verbreiterten Kopfschild können Nesteingänge verschlossen werden. Wie für Cephalotes allgemein beschrieben, können vom Baum fallende Arbeiterinnen in einem gesteuerten Gleitflug zum Stamm zurück segeln und so rasch wieder nach oben zum Nest krabbeln.
{{Ameisenart
| Autor            = (Linnaeus, 1758)
| DeName          =
| WissName        = Cephalotes atratus
| Gattung          = Cephalotes
| Unterfamilie     = Myrmicinae
| Art              = atratus
| Bild            = Cephalotes atratus casent0178627 head 1.jpg
| Bildbeschreibung = Kopfschild einer präparierten ''Cephalotes atratus'' -Arbeiterin
| Verbreitung = neotropisch verbreitet
| Habitat          =
| Gruendung        =
| Koeniginnen      =
}}


Im Januar/Februar 2008 wurde die Art zur Berühmtheit, nachdem eine Forschergruppe entdeckt hatte, dass sie Wirtsart für einen neu beschriebenen Fadenwurm ist,  ''Myrmeconema neotropicum'' (siehe diesen). Befallene Ameisen bekommen eine rote Gasterfärbung, die sie wie Waldbeeren erscheinen lässt. Es wird vermutet, dass Vögel diese „Scheinbeeren“ fressen und dass Ameisen den Vogelkot mit darin enthaltenen Wurmeiern an ihre Larven verfüttern.
'''''Cephalotes atratus''''' (Linnaeus, 1758) ist eine neotropische Art aus der Unterfamilie [[Myrmicinae]]. Sie ist, wie alle Arten der Gattung, baumbewohnend. Mit dem verbreiterten Kopfschild können Nesteingänge verschlossen werden. Wie für ''Cephalotes'' allgemein beschrieben, können vom Baum fallende Arbeiterinnen in einem gesteuerten Gleitflug zum Stamm zurück segeln und so rasch wieder nach oben zum Nest krabbeln.


Der Zyklus ist nicht unähnlich dem längst bekannten vom Kleinen Leberegel, oder von Vogelbandwürmern, deren Cysticercoide befallene Leptothorax- bzw. Temnothorax-Arbeiterinnen auffallend gelb erscheinen lassen.
Im Januar/Februar 2008 erlangte die Art Bekanntheit, nachdem eine Forschergruppe entdeckt hatte, dass sie Wirtsart für einen neu beschriebenen Fadenwurm ist, '''''[[Myrmeconema neotropicum]]'''''. Bei befallenen Ameisen verfärbt sich die [[Gaster]] rot, was sie wie Waldbeeren erscheinen lässt. Es wird vermutet, dass Vögel diese „Scheinbeeren“ fressen und dass Ameisen den Vogelkot mit darin enthaltenen Wurmeiern an ihre [[Larven]] verfüttern.


{{BerichtAbsatz|A. Buschinger 19. Feb. 2008}}.  
Der Zyklus ist nicht unähnlich dem längst bekannten vom [[Trematoda|Kleinen Leberegel]], oder von Vogelbandwürmern, deren Cysticercoide befallene ''[[Leptothorax]]''- bzw. ''[[Temnothorax]]''-Arbeiterinnen auffallend gelb erscheinen lassen.
Die Entdeckung hat eine Flut von Veröffentlichungen in der Sekundär- und Tertiärliteratur ausgelöst. „Scienceticker: Parasit lässt Ameisen erröten“; das Würmchen und sein Wirt haben eine Popularität erreicht, die manches Filmsternchen vor Neid eher bleich werden lassen dürfte (siehe "Aktuelles")
 
Die Entdeckung hat eine Flut von Veröffentlichungen in der Sekundär- und Tertiärliteratur ausgelöst, das Würmchen und sein Wirt haben einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht. Siehe hierzu [[Aktuelle Ereignisse#"Parasit lässt Ameisen erröten" - Ein Lehrstück zum Wissenschaftsjournalismus (19. Feb. 2008)|Aktuelle Ereignisse: "Parasit lässt Ameisen erröten" - Ein Lehrstück zum Wissenschaftsjournalismus (19. Feb. 2008)]].

Aktuelle Version vom 2. August 2011, 00:11 Uhr

Cephalotes atratus
Kopfschild einer präparierten Cephalotes atratus -ArbeiterinKopfschild einer präparierten Cephalotes atratus -Arbeiterin
Systematik
Unterfamilie: Myrmicinae
Gattung: Cephalotes
Art: Cephalotes atratus
Weitere Informationen
Verbreitung: neotropisch verbreitet
Wissenschaftlicher Name
Cephalotes atratus

(Linnaeus, 1758)


Cephalotes atratus (Linnaeus, 1758) ist eine neotropische Art aus der Unterfamilie Myrmicinae. Sie ist, wie alle Arten der Gattung, baumbewohnend. Mit dem verbreiterten Kopfschild können Nesteingänge verschlossen werden. Wie für Cephalotes allgemein beschrieben, können vom Baum fallende Arbeiterinnen in einem gesteuerten Gleitflug zum Stamm zurück segeln und so rasch wieder nach oben zum Nest krabbeln.

Im Januar/Februar 2008 erlangte die Art Bekanntheit, nachdem eine Forschergruppe entdeckt hatte, dass sie Wirtsart für einen neu beschriebenen Fadenwurm ist, Myrmeconema neotropicum. Bei befallenen Ameisen verfärbt sich die Gaster rot, was sie wie Waldbeeren erscheinen lässt. Es wird vermutet, dass Vögel diese „Scheinbeeren“ fressen und dass Ameisen den Vogelkot mit darin enthaltenen Wurmeiern an ihre Larven verfüttern.

Der Zyklus ist nicht unähnlich dem längst bekannten vom Kleinen Leberegel, oder von Vogelbandwürmern, deren Cysticercoide befallene Leptothorax- bzw. Temnothorax-Arbeiterinnen auffallend gelb erscheinen lassen.

Die Entdeckung hat eine Flut von Veröffentlichungen in der Sekundär- und Tertiärliteratur ausgelöst, das Würmchen und sein Wirt haben einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht. Siehe hierzu Aktuelle Ereignisse: "Parasit lässt Ameisen erröten" - Ein Lehrstück zum Wissenschaftsjournalismus (19. Feb. 2008).