Crematogaster rogenhoferi: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Crematogaster rogenhoferi''' Mayr, 1879 ist eine der zahlreichen, schwer unterscheidbaren und kaum untersuchten Crematogaster-Arten mit anscheinend recht durchschnittlicher Gestalt und Lebensweise.  
{{Ameisenart
| WissName          = Crematogaster rogenhoferi
| Autor      = Mayr, 1879
| Untergattung      =
| Art    = scutellaris
| Gattung          = Crematogaster
| Unterfamilie    = Myrmicinae
| Heimat          = Südostasien
| Habitat          =
| Bild            = Crematogaster-rogenhoferi-rock.jpg
| Bildbeschreibung = ''C. rogenhoferi'' Arbeiterinnen
| Koeniginnen = [[Polygynie|polygyn]]
| Verbreitung = Südostasien
}}
'''''Crematogaster rogenhoferi''''' ist eine Ameisenart aus der Gattung ''[[Crematogaster]]'', deren Arbeiterinnen zwischen 3,5 und 6 mm groß werden können.


Sie wurde ursprünglich aus Myanmar (Burma) beschrieben und kommt in Südostasien in mehreren Unterarten vor.
Sie wurde ursprünglich aus Myanmar (Burma) beschrieben und kommt in Südostasien in mehreren Unterarten vor.


Bilder der gelblich-braunen Arbeiterinnen aus Borneo sind [http://www.antbase.net/borneo/htdocs/myrmicinae/235597.html hier] zu finden.
== Nestbauweise ==
In einer Veröffentlichung aus Thailand (2006) wird über den Nestbau berichtet:
Weitere Bilder, von Tieren von den Philippinen befinden sich [http://pick5.pick.uga.edu/mp/20p?see=I_GA/0010 hier].
:Watanasit, S. and Jantarit, S. (2006): The ant nest of ''Crematogaster rogenhoferi'' (Mayr, 1879) (Hymenoptera:Formicidae) at Tarutao National Park, Satun Province, Southern Thailand Songklanakarin. J. Sci. Technol. 28, 723-730. ([http://www2.psu.ac.th/PresidentOffice/EduService/journal/28_4_pdf/04-ant-nest-Southern-Thailand.pdf PDF])


Nach den Abbildungen sind die Arbeiterinnen ca. 3,5-4,5 mm lang.
Die Nester der arboricolen (baumbewohnenden) Art werden in 2.50 bis 4.50 m Höhe um Äste herum gebaut, sind durchschnittlich etwa 22 cm lang bei einem Durchmesser von ca. 10 cm. Baumaterial ist Bestandsabfall, Stückchen von Blättern und Zweigen, die in eine Kartonmasse verarbeitet sind.


In einer ganz neuen (2006!) Veröffentlichung aus Thailand wird über den Nestbau berichtet: [http://www2.psu.ac.th/PresidentOffice/EduService/journal/28_4_pdf/04-ant-nest-Southern-Thailand.pdf Herunterladen als PDF], [http://www.google.com/search?q=cache:T_newQvx4NoJ:www2.psu.ac.th/PresidentOffice/EduService/journal/28_4_pdf/04-ant-nest-Southern-Thailand.pdf+Crematogaster+rogenhoferi&hl=de&gl=de&ct=clnk&cd=5 Anschauen der HTML-Version].
Die ausgezählten Kolonien umfassten im Durchschnitt 1,5 Königinnen (ein Nest kann also 1 oder mehrere Königinnen enthalten – „fakultative Polygynie“. In einem Drittel der untersuchten Nester wurde jedoch gar keine Königin gefunden); 1.750 geflügelte Gynen, knapp 5.000 Männchen; 15.600 Arbeiterinnen; 1.600 Eier, Larven und Puppen. Die durchschnittliche Gesamtzahl der Individuen in einem Nest war also knapp 30.000 Individuen mit einer statistischen Streuung von ± 5.350.
 
''Watanasit, S. and Jantarit, S. (2006): The ant nest of Crematogaster rogenhoferi (Mayr, 1879) (Hymenoptera:Formicidae) at Tarutao National Park, Satun Province, Southern Thailand Songklanakarin. J. Sci. Technol. 28, 723-730.''
 
Die Nester der arboricolen (baumbewohnenden) Art werden in 2.50 bis 4.50 m Höhe um Äste herum gebaut, sind durchschnittlich etwa 22 cm lang bei einem Durchmesser von ca. 10 cm. Baumaterial ist Bestandsabfall, Stückchen von Blättern und Zweigen, die in eine Kartonmasse verarbeitet sind.
 
Die ausgezählten Kolonien umfassten im Durchschnitt 1,5 Königinnen (ein Nest kann also 1 oder mehrere Königinnen enthalten – „fakultative Polygynie“); 1.750 geflügelte Gynen, knapp 5.000 Männchen; 15.600 Arbeiterinnen; 1.600 Eier, Larven und Puppen. Die durchschnittliche Gesamtzahl der Individuen in einem Nest war also knapp 30.000 Individuen mit einer statistischen Streuung von ± 5.350.


Gesammelt und ausgezählt hatte man die Kolonien Anfang März 2004.
Gesammelt und ausgezählt hatte man die Kolonien Anfang März 2004.
Nester wurden auf 5 Baumarten gefunden (davon 1 unbestimmt). Die in der Region häufigste Baumart wurde gemieden, weil sie ein Insekten-Repellent abscheidet.
Nester wurden auf 5 Baumarten gefunden (davon 1 unbestimmt). Die in der Region häufigste Baumart wurde gemieden, weil sie ein Insekten-Repellent abscheidet.


Über die Koloniegründung, Jahreszyklus (Regen-/ Trockenzeit), Ernährung usw. ist offenbar sehr wenig bis nichts bekannt, ebenso wie über Parasiten und Krankheitserreger an und in den Ameisen sowie in ihren Kartonnestern.
== Haltung von ''C. rogenhoferi'' ==
 
Seit Dezember 2006 wird diese Art im Handel angeboten. Entgegen älterer Empfehlungen sollte man diese Art nie offen halten (also nicht das Kartonnest auf einem senkrechten Pflock oder Ast frei auf eine Insel stellen). Da nur größere Kolonien im Handel angeboten werden, ist die Wahrscheinlichkeit von vorhandenen Geschlechtstieren sehr hoch, weshalb insbesondere aufgrund der hohen Geschlechtstieranzahl (mehrere tausend) unbedingt ein Deckel benutzt werden muss.
Die Art wird seit Ende Dezember 2006 im Handel angeboten.


===Zur Haltung von C. rogenhoferi:===
Bei einem Ausbruch sind Schäden am Haus nicht auszuschließen.
Ein Ameisenhändler empfiehlt, u.a. in Fernsehsendungen, das Kartonnest auf einem senkrechten Pflock oder Ast frei auf eine Insel zu stellen, die von einem Wassergraben umgeben in einer Wanne steht. Aus einem Forum geht hervor, dass ein Halter dies auch schon so gemacht hat. Aus dem Transportsäckchen fielen zunächst "zehn Esslöffel voll toter Ameisen", dennoch war das Nest noch reichlich belebt.


Von dem Händler, der freihändig behauptet, in den Nestern seien "1-3 Königinnen, 1000 Arbeiterinnen", wird nicht angegeben, was man zu tun hat, wenn aus dem Nest dieser Exoten plötzlich gegen 1.700 Gynen und/oder mehrere Tausend Männchen ins Zimmer fliegen (s.o.!). Diese Geschlechtstiere, betreieben jedoch keine [[Inzest]] , können sich also nicht fortpflanzen und sterben ab, bieten somit also auch recht nahrhafte und preisgünstige Futterquellen für andere Kolonien.
=== Nachteile des Versandes als Kartonnest ===
Da die Kolonien grundsätzlich in ihren orginal Kartonnestern in den Handel kommen, gibt es zwei Kritikpunkte. Zum einen lassen die Kartonnestern keinen Einblick in das Innere des Nest zu, weshalb der Zustand der Kolonie unklar ist. Es ist nicht bekannt, wie groß die Kolonie wirklich ist, ob überhaupt eine Königin vorhanden ist, und ob Geschlechtstiere existieren.<br>
Der zweite Punkt ist die mögliche Einfuhr von anderen Tieren, die sich in den Kartonnestern aufhalten. So berichtet ein Halter über Spinnen, die zusammen mit dem Kartonnest geliefert wurden (siehe Haltungsberichte). Es ist nicht auszuschließen, dass sich Milben, Parasiten, oder sonstige Krankheitserreger in den Kartonnestern befinden.


Ob irgendwelche Milben oder sonstige Parasiten und Krankheitserreger für Ameisen in den grauen Kartonnestern enthalten sind, wird vom Händler ganz offensichtlich nicht geprüft. Man kann nicht in das Nest sehen, ohne es zu zerstören!
== Bilder und Videos ==
*[http://www.antbase.net/borneo/htdocs/myrmicinae/235597.html Gelblich-braune Arbeiterinnen aus Borneo]
*[http://pick5.pick.uga.edu/mp/20p?see=I_GA/0010 Tiere von den Philippinen]
*[http://www.eatenbyinsects.de/bilder/vergleich/Crematogaster_rogenhoferi1.jpg Große ''Crematogaster rogenhoferi'' Arbeiterin mit 6 mm]
*[http://www.eatenbyinsects.de/bilder/vergleich/Crematogaster_rogenhoferi2.jpg Kleine ''Crematogaster rogenhoferi'' Arbeiterin mit 3,5 mm]
*[http://www.youtube.com/watch?v=YGRTU21kdNE Video einer ''C. rogenhoferi'' Kolonie]


Im Hinblick auf die Gefahren, die von exotischen Ameisen für unsere Natur ausgehen können, und auf das Risiko, dass eine solche Art sich zur Pestameise im Hause entwickelt, sollte man von einem Kauf und von der Haltung einer solchen Art absehen.(dies bezieht sich jedoch auf unerfahrene Halter,also solche,welche sich auch ohne Bedenken [[Feuerameisen]] ins Haus holen würden,diese dann in einen Glasbecken unterbringen und sich keine Gedanken darüber machen würden, dass der/die 2jährige Sohn/Tochter unbedingt mit diesen spielen will und ins Becken greift...
== Haltungsberichte ==
*[http://www.ameisenforum.de/exotische-ameisen/34830-crematogaster-rogenhoferi-schwarmflug-im-becken-fotos.html Bericht über Schwarmflug in der Haltung]
*[http://www.ameisencafe.de/cafe/index.php?page=Thread&threadID=4250 Bericht über Spinnen in einem ''C. rogenhoferi'' Nest]
*[http://www.antstore.net/viewtopic.php?f=124&t=9657 Bericht über eine weisellose Kolonie], [http://www.antstore.net/viewtopic.php?f=124&t=9658 zugehörige Diskussion]
*[http://www.antstore.net/viewtopic.php?f=228&t=10166 Haltungsbericht von "donbilbo"]
*[http://www.antstore.net/viewtopic.php?f=228&t=9791 Haltungsbericht von "Mr.Kanister"]
*[http://www.antstore.net/viewtopic.php?f=228&t=11159 Haltungsbericht von "Baumarkthammer"]

Aktuelle Version vom 3. November 2012, 15:38 Uhr

Crematogaster rogenhoferi
C. rogenhoferi ArbeiterinnenC. rogenhoferi Arbeiterinnen
Systematik
Unterfamilie: Myrmicinae
Gattung: Crematogaster
Art: Crematogaster rogenhoferi
Weitere Informationen
Verbreitung: Südostasien
Königinnen: polygyn
Wissenschaftlicher Name
Crematogaster rogenhoferi

Mayr, 1879

Crematogaster rogenhoferi ist eine Ameisenart aus der Gattung Crematogaster, deren Arbeiterinnen zwischen 3,5 und 6 mm groß werden können.

Sie wurde ursprünglich aus Myanmar (Burma) beschrieben und kommt in Südostasien in mehreren Unterarten vor.

Nestbauweise

In einer Veröffentlichung aus Thailand (2006) wird über den Nestbau berichtet:

Watanasit, S. and Jantarit, S. (2006): The ant nest of Crematogaster rogenhoferi (Mayr, 1879) (Hymenoptera:Formicidae) at Tarutao National Park, Satun Province, Southern Thailand Songklanakarin. J. Sci. Technol. 28, 723-730. (PDF)

Die Nester der arboricolen (baumbewohnenden) Art werden in 2.50 bis 4.50 m Höhe um Äste herum gebaut, sind durchschnittlich etwa 22 cm lang bei einem Durchmesser von ca. 10 cm. Baumaterial ist Bestandsabfall, Stückchen von Blättern und Zweigen, die in eine Kartonmasse verarbeitet sind.

Die ausgezählten Kolonien umfassten im Durchschnitt 1,5 Königinnen (ein Nest kann also 1 oder mehrere Königinnen enthalten – „fakultative Polygynie“. In einem Drittel der untersuchten Nester wurde jedoch gar keine Königin gefunden); 1.750 geflügelte Gynen, knapp 5.000 Männchen; 15.600 Arbeiterinnen; 1.600 Eier, Larven und Puppen. Die durchschnittliche Gesamtzahl der Individuen in einem Nest war also knapp 30.000 Individuen mit einer statistischen Streuung von ± 5.350.

Gesammelt und ausgezählt hatte man die Kolonien Anfang März 2004. Nester wurden auf 5 Baumarten gefunden (davon 1 unbestimmt). Die in der Region häufigste Baumart wurde gemieden, weil sie ein Insekten-Repellent abscheidet.

Haltung von C. rogenhoferi

Seit Dezember 2006 wird diese Art im Handel angeboten. Entgegen älterer Empfehlungen sollte man diese Art nie offen halten (also nicht das Kartonnest auf einem senkrechten Pflock oder Ast frei auf eine Insel stellen). Da nur größere Kolonien im Handel angeboten werden, ist die Wahrscheinlichkeit von vorhandenen Geschlechtstieren sehr hoch, weshalb insbesondere aufgrund der hohen Geschlechtstieranzahl (mehrere tausend) unbedingt ein Deckel benutzt werden muss.

Bei einem Ausbruch sind Schäden am Haus nicht auszuschließen.

Nachteile des Versandes als Kartonnest

Da die Kolonien grundsätzlich in ihren orginal Kartonnestern in den Handel kommen, gibt es zwei Kritikpunkte. Zum einen lassen die Kartonnestern keinen Einblick in das Innere des Nest zu, weshalb der Zustand der Kolonie unklar ist. Es ist nicht bekannt, wie groß die Kolonie wirklich ist, ob überhaupt eine Königin vorhanden ist, und ob Geschlechtstiere existieren.
Der zweite Punkt ist die mögliche Einfuhr von anderen Tieren, die sich in den Kartonnestern aufhalten. So berichtet ein Halter über Spinnen, die zusammen mit dem Kartonnest geliefert wurden (siehe Haltungsberichte). Es ist nicht auszuschließen, dass sich Milben, Parasiten, oder sonstige Krankheitserreger in den Kartonnestern befinden.

Bilder und Videos

Haltungsberichte