Formikarium: Unterschied zwischen den Versionen
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Paraffinöl ("Paraffin dickflüssig") kann mittels Wattebausch oder Zellstoff aufgetragen werden. Wenn man abschließend noch einmal mit trockenem Zellstoff darüber streicht und überschüssiges Öl abwischt, läuft nichts an der Scheibe herab. Je dünner der Belag, desto eher rutschen die Ameisen ab! | Paraffinöl ("Paraffin dickflüssig") kann mittels Wattebausch oder Zellstoff aufgetragen werden. Wenn man abschließend noch einmal mit trockenem Zellstoff darüber streicht und überschüssiges Öl abwischt, läuft nichts an der Scheibe herab. Je dünner der Belag, desto eher rutschen die Ameisen ab! | ||
'''Rote Folie''' | |||
Wenn man Ameisen in ihrem Nest beobachten will, empfiehlt es sich, die Glas- oder Plexiglaswand des Nestes abzudunkeln. Ideal für die Ameisen ist eine „Verdunkelung“ mit schwarzer Pappe, Silberpapier oder jedem anderen lichtdichten Material. | |||
Lüftet man diese Abdeckung, werden die Ameisen durch die abrupte Beleuchtung meist stark irritiert und zeigen jedenfalls kein normales Verhalten. | |||
Die andere Alternative, das Nest dauerhaft zu beleuchten, ist unphysiologisch. Die Ameisen „gewöhnen“ sich nur scheinbar daran, weil ihnen nichts anderes übrig bleibt. Das normale Verhalten ist dann meistens auch erheblich gestört. | |||
Eine Lösung bietet die Abdeckung mit roten Folien. Ameisen sind ohnehin (weitgehend) rotblind. Durch die handelsüblichen Folien dringt zwar auch Licht anderer Wellenlängen, das die Ameisen sehen, aber zumindest ist das Nest bei geeigneter Folie so weit verdunkelt, dass sie sich normal verhalten, und dass sie z.B. im Wahlversuch ihre Brut aus dem Hellen unter die Folie verlagern. | |||
Die Abbildung zeigt unterschiedlich stark gefärbte Folien. Ein paar tote Tiere sind in die Nestkämmerchen gelegt, um den Effekt deutlicher zu machen. | |||
Die linke Folie ist zu hell, sogar wenn man sie doppelt auflegt. Die rechte Folie ist zu dunkel für den Beobachter, der hier zu wenig sieht (ist für die Ameisen natürlich die beste Folie!). | |||
Die mittlere Folie ist ein tragbarer Kompromiss. | |||
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Solche Folien haben wir als Heftumschläge und dergleichen im Papierwarengeschäft gekauft und entsprechend zugeschnitten. | |||
Wichtig: Selbstklebende Folien sind denkbar ungeeignet! Manchmal muss man eine Folie anheben um doch genauer zu sehen, was im Nest geschieht (bitte bei schwacher Beleuchtung!). Auch gelingt es nur selten, eine solche Folie blasenfrei aufzukleben. Das sieht dann wenig ästhetisch aus. | |||
(A. Buschinger, 13.5.06) | |||
== Siehe auch == | == Siehe auch == |
Version vom 13. Mai 2006, 16:29 Uhr
Formikarien nennt man Terrarien für Ameisen. Sie haben einen eigenen Namen bekommen, weil normale Terrarien aus dem Tierhandel nicht wirklich geeignet sind. Wie wir alle wissen sind Ameisen recht klein. Selbst die recht großen Bullants, mit etwa 3,5cm kann man gegenüber Geckos oder Schlangen als klein bezeichnen :-) Bei einem Formikarium legt man besonders großen Wert auf eine Ausbruchssicherung. Da keiner, oder nur wenige, ihre Ameisen frei im Haus rumlaufen sehen möchte, lässt man sich hier einiges einfallen.
Je nachdem welchen Grundbehälter man als Formikarium umbaut, muß man sich für eine Ausbruchssicherung entscheiden. Bei einem Aquarium empfiehlt es sich einen Talkumstreifen anzubringen, von dem die Ameisen beim erklimmen der Wand abrutschen. Andere Möglichkeiten sind ein Paraffinölstreifen, den ich allerdings nicht bevorzuge, da das Öl regelmäßig die Scheibe runterläuft. Zusätzlich benutze ich noch einen sehr gut schließenden Deckel, den ich mit zwei Lüftungsöffnungen versehen habe.
Paraffinöl ("Paraffin dickflüssig") kann mittels Wattebausch oder Zellstoff aufgetragen werden. Wenn man abschließend noch einmal mit trockenem Zellstoff darüber streicht und überschüssiges Öl abwischt, läuft nichts an der Scheibe herab. Je dünner der Belag, desto eher rutschen die Ameisen ab!
Rote Folie
Wenn man Ameisen in ihrem Nest beobachten will, empfiehlt es sich, die Glas- oder Plexiglaswand des Nestes abzudunkeln. Ideal für die Ameisen ist eine „Verdunkelung“ mit schwarzer Pappe, Silberpapier oder jedem anderen lichtdichten Material. Lüftet man diese Abdeckung, werden die Ameisen durch die abrupte Beleuchtung meist stark irritiert und zeigen jedenfalls kein normales Verhalten. Die andere Alternative, das Nest dauerhaft zu beleuchten, ist unphysiologisch. Die Ameisen „gewöhnen“ sich nur scheinbar daran, weil ihnen nichts anderes übrig bleibt. Das normale Verhalten ist dann meistens auch erheblich gestört. Eine Lösung bietet die Abdeckung mit roten Folien. Ameisen sind ohnehin (weitgehend) rotblind. Durch die handelsüblichen Folien dringt zwar auch Licht anderer Wellenlängen, das die Ameisen sehen, aber zumindest ist das Nest bei geeigneter Folie so weit verdunkelt, dass sie sich normal verhalten, und dass sie z.B. im Wahlversuch ihre Brut aus dem Hellen unter die Folie verlagern. Die Abbildung zeigt unterschiedlich stark gefärbte Folien. Ein paar tote Tiere sind in die Nestkämmerchen gelegt, um den Effekt deutlicher zu machen. Die linke Folie ist zu hell, sogar wenn man sie doppelt auflegt. Die rechte Folie ist zu dunkel für den Beobachter, der hier zu wenig sieht (ist für die Ameisen natürlich die beste Folie!). Die mittlere Folie ist ein tragbarer Kompromiss.
Solche Folien haben wir als Heftumschläge und dergleichen im Papierwarengeschäft gekauft und entsprechend zugeschnitten. Wichtig: Selbstklebende Folien sind denkbar ungeeignet! Manchmal muss man eine Folie anheben um doch genauer zu sehen, was im Nest geschieht (bitte bei schwacher Beleuchtung!). Auch gelingt es nur selten, eine solche Folie blasenfrei aufzukleben. Das sieht dann wenig ästhetisch aus.
(A. Buschinger, 13.5.06)