Cordyceps: Unterschied zwischen den Versionen

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*http://dgfm-ev.de/index.php?id=zmykol_732
*http://dgfm-ev.de/fileadmin/dgfm-ev/user/publikationen/zmykol/Abstract_73_2.pdf 
*http://cordyceps.us/pages/cordyceps-myrmecophila-fungi-infecting-ants-leaf-litter-tropical-forest-thailand
*http://cordyceps.us/pages/cordyceps-myrmecophila-fungi-infecting-ants-leaf-litter-tropical-forest-thailand
 
*[https://www.dgfm-ev.de/publikationen/artikelsuche/cordyceps-myrmecophila-ces-ascomycetes-eine-ameisen-parasitierende-kernkeule-in-den-niedersaechsischen-kuestenduenen-bausteine-zur-pilzflora-der-ostfriesischen-inseln-4 Albers, J. & Grauwinkel, B. (2007): ''Cordyceps myrmecophila'' Ces. (Ascomycetes), eine Ameisen parasitierende Kernkeule in den niedersächsischenKüstendünen – Bausteine zur Pilzflora der Ostfriesischen Inseln. - Zeitschrift für Mykologie 73, 145-258.]
*Albers, J. & Grauwinkel, B. (2007): ''Cordyceps myrmecophila'' Ces. (Ascomycetes), eine Ameisen parasitierende Kernkeule in den niedersächsischenKüstendünen – Bausteine zur Pilzflora der Ostfriesischen Inseln. - Zeitschrift für Mykologie 73, 145-258.


Zusammenfassung: ''Cordyceps myrmecophila'' Ces. (Ascomycetes) wird anhand einer Kollektion von der ostfriesischen Insel Spiekeroog vorgestellt. Es handelt sich offenbar um einen Erstnachweis für Deutschland. Makroskopische und mikroskopische Details sowie Beobachtungen zum Verhalten des Pilzes in Bezug auf seinen Wirt werden dargestellt und visuell veranschaulicht. Außerdem wird die Ökologie dieser interessanten ameisenbewohnenden Kernkeule vorgestellt. In der Diskussion werden Historie, verwandtschaftliche Stellung und Determinierungsprobleme der Art reflektiert. Gedanken zu ihrer Verbreitung und Gefährdung vervollständigen die Arbeit.
Zusammenfassung: ''Cordyceps myrmecophila'' Ces. (Ascomycetes) wird anhand einer Kollektion von der ostfriesischen Insel Spiekeroog vorgestellt. Es handelt sich offenbar um einen Erstnachweis für Deutschland. Makroskopische und mikroskopische Details sowie Beobachtungen zum Verhalten des Pilzes in Bezug auf seinen Wirt werden dargestellt und visuell veranschaulicht. Außerdem wird die Ökologie dieser interessanten ameisenbewohnenden Kernkeule vorgestellt. In der Diskussion werden Historie, verwandtschaftliche Stellung und Determinierungsprobleme der Art reflektiert. Gedanken zu ihrer Verbreitung und Gefährdung vervollständigen die Arbeit.

Aktuelle Version vom 9. Januar 2018, 23:15 Uhr

Parasitische Pilze der Gattung Cordyceps.

Cordyceps ist eine weltweit verbreitete Gattung von Ascomyceten (Schlauchpilzen), die etwa 400 beschrieben Arten umfasst (neuerdings wurde die Gattung aufgeteilt, s. Wikipedia). Die meisten Arten sind aus Asien bekannt. Insbesondere sind sie in feuchten gemäßigten und tropischen Wäldern verbreitet.

Alle Arten sind Endoparasiten, hauptsächlich von Insekten. Der Name Cordyceps bedeutet „Keulenkopf“, daher wohl der deutsche Name „Kernkeule“. Die oft keulenförmigen Fruchtkörper wachsen aus den befallenen, toten Wirtstieren aus. Von einer der Arten, Cordyceps sinensis, befallene Raupen werden in China als Heilmittel benutzt. Auch in weiteren Arten wurden pharmakologisch interessante Verbindungen gefunden.

Einige Cordyceps-Arten manipulieren das Verhalten ihrer Wirtstiere, so Cordyceps unilateralis (s. a. Ophiocordyceps): Der Pilz befällt Ameisen, die schließlich an einen erhöhten Punkt klettern, sich festbeißen und dann sterben. Aus dem Genick wächst ein schlanker Pilzfruchtkörper, der Sporen in die Umgebung entlässt. Damit können sich weitere Ameisen infizieren. In Südostasien wird u.a. Camponotus gigas befallen, in Süd- und Mittelamerika kommt eine Art in Paraponera clavata vor.

Auch in Deutschland wurde die Gattung Cordyceps nachgewiesen. Die Art Cordyceps myrmecophila Cesati, 1846 wurde 2007 auf der ostfriesischen Insel Spiekeroog gefunden (Albers & Grauwinkel, 2007).

Bilder:

Literatur:

Zusammenfassung: Cordyceps myrmecophila Ces. (Ascomycetes) wird anhand einer Kollektion von der ostfriesischen Insel Spiekeroog vorgestellt. Es handelt sich offenbar um einen Erstnachweis für Deutschland. Makroskopische und mikroskopische Details sowie Beobachtungen zum Verhalten des Pilzes in Bezug auf seinen Wirt werden dargestellt und visuell veranschaulicht. Außerdem wird die Ökologie dieser interessanten ameisenbewohnenden Kernkeule vorgestellt. In der Diskussion werden Historie, verwandtschaftliche Stellung und Determinierungsprobleme der Art reflektiert. Gedanken zu ihrer Verbreitung und Gefährdung vervollständigen die Arbeit.

Ursprünglich war O. unilateralis als Parasit von Atta cephalotes aus Brasilien beschrieben worden. Dies stellte sich als Fehldetermination heraus. Ophiocordyceps befällt ausschließlich Arten der Gattung Camponotus. In der Arbeit wird gezeigt, dass die neu beschriebenen Pilzarten jeweils spezifisch eine bestimmte Camponotus-Art befallen.

Bilder hierzu: http://news.nationalgeographic.com/news/2011/03/pictures/110303-zombie-ants-fungus-new-species-fungi-bugs-science-brazil/#/zombie-fungus-infects-insects-mind-control-ant-infected_32848_600x450.jpg

Ergänzung (10. 05. 2011): Man ist in der Forschung über die Beziehungen zwischen den Ameisen und den parasitischen Pilzen etwas weiter gekommen: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,761690,00.html (10. Mai 2011) „Forscher kommen Zombie-Ameisen auf die Spur“.

Die Zusammenfassung der wiss. Originalarbeit besagt, dass es um Ophiocordyceps unilateralis s.l. (im weiteren Sinne) geht: http://www.biomedcentral.com/1472-6785/11/13/abstract

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