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Es gibt einige Ameisenarten, die mit ihren [[Mandibeln]] Nester in morsches Kernholz, hohle und auch lebende Bäume schneiden. Bei Nestern in lebenden Bäumen bauen die Ameisen ihre Gangsysteme in den Kern des Stamms; Wasser- und Nährstoffleitungen bleiben davon unberührt, so dass der Baum weiterlebt. Diesen Bäumen sieht man äußerlich nicht an, dass sie von Ameisen bevölkert sind, da sich die Eingänge an der Stammbasis befinden. Diese holzliebenden Ameisen sind in Mitteleuropa vor allem die Rossameisen ''[[Camponotus herculeanus]]'' und ''[[Camponotus ligniperdus|C. ligniperdus]]'' und die Wegameise ''[[Lasius brunneus]]''. Sie nagen ausgeprägte Nestkammersysteme in den Stamm, letztere auch in Äste, und können daher als "[[Hausameisen]]" Schäden in hölzernen Bauelementen von Häusern anrichten. | |||
== | [[Bild:Holzschaden.jpg|thumb|250px|Holznest von ''[[Camponotus]]'' sp. in einem Balken]] | ||
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Jetzt muss noch ein Eingang gebohrt werden. Dazu kann man eine | Die Glänzend-schwarze Holzameise (''[[Lasius fuliginosus]]'') baut Kartonnester in Bäume, besonders in den Wurzelstock, damit ist sie eine der wenigen mitteleuropäischen Arten mit Kartonnestbau. Diese Nestart wird ansonsten vorwiegend von tropischen Ameisenarten genutzt: Sie zerkleinern dazu Holz- und Erdmaterial und durchtränken dieses mit aus dem Kropf hervorgewürgtem [[Honigtau]]. Die Baumasse enthält bis zu 50% Zucker. Darin wächst der Pilz ''Cladosporium myrmecophilum'', der durch seine Hyphen den Nestwänden Stabilität verleiht. Diese [[Symbiose]] hilft dem Pilz, optimale Nahrungsgründe zu finden. In den Tropen sind die Kartonnester meist sogar freihängend. | ||
Zum Schluss wird noch eine Plexiglasplatte | |||
==Haltung== | |||
[[Bild:Camponotus ligniperdus im Holznest 4.jpg|thumb|left|200px|großes Holznest einer [[Kolonieentwicklung#reproduktive Phase|adulten Kolonie]] von ''[[Camponotus ligniperdus]]'']] | |||
Ein '''Holznest''' besteht aus einem Stück Holz, in welches Kammern und Gänge gebaut wurden. Um in das Innere sehen zu können, sind die Kammern und Gänge von einer Seite mit Glas oder Plexiglas verschlossen. | |||
=== Konstruktion === | |||
Der Bau eines Holznests ist recht einfach: Man sucht sich ein Stück Holz (ob mit oder ohne Rinde ist egal ) oder ein vorgefertigtes Stück aus dem Baumarkt. Dann kann man es bearbeiten indem man eine Seite glatt hobelt oder schleift, um dort nachher die Scheibe anzubringen. Danach kann man mit einem Stechbeitel, einer Oberfräse oder einer Mini-Fräse die Kammern einfügen. | |||
Jetzt muss noch ein Eingang gebohrt werden. Dazu kann man eine gewöhnliche Bohrmaschine oder ein Handbohrer verwenden. | |||
Zum Schluss wird noch eine Plexiglasplatte zugesägt, welche man mit Silikon oder Schrauben am Holz befestigt, sodass sie alle Kammern und Gänge bedeckt. | |||
=== Natürliche Variante === | |||
Um eine natürlichere Variante eines Holznestes zu verwenden, sucht man sich ein Stück morsches Holz und bietet dieses als Nest an. Hierbei hat man - ebenso wie beim natürlichen [[Erdnest]] - allerdings keine Einsicht in das Nestgeschehen. | |||
==Siehe auch== | |||
*[[Ameisennest]] | |||
*[[holzbewohnend]] | |||
*[[Holzameise]] | |||
*[[Totholz]] | |||
==Weblinks== | |||
*[http://www.ameisenforum.de/einheimische-europ-ische-ameisen/44716-camponotus-ligniperdus-im-holznest.html vorzeigbares Holznest], bewohnt von einer großen Kolonie ''Camponotus ligniperdus'' (ameisenforum.de) | |||
[[Kategorie:Ameisenhaltung]] |
Aktuelle Version vom 2. Dezember 2014, 08:06 Uhr
Es gibt einige Ameisenarten, die mit ihren Mandibeln Nester in morsches Kernholz, hohle und auch lebende Bäume schneiden. Bei Nestern in lebenden Bäumen bauen die Ameisen ihre Gangsysteme in den Kern des Stamms; Wasser- und Nährstoffleitungen bleiben davon unberührt, so dass der Baum weiterlebt. Diesen Bäumen sieht man äußerlich nicht an, dass sie von Ameisen bevölkert sind, da sich die Eingänge an der Stammbasis befinden. Diese holzliebenden Ameisen sind in Mitteleuropa vor allem die Rossameisen Camponotus herculeanus und C. ligniperdus und die Wegameise Lasius brunneus. Sie nagen ausgeprägte Nestkammersysteme in den Stamm, letztere auch in Äste, und können daher als "Hausameisen" Schäden in hölzernen Bauelementen von Häusern anrichten.
Die Glänzend-schwarze Holzameise (Lasius fuliginosus) baut Kartonnester in Bäume, besonders in den Wurzelstock, damit ist sie eine der wenigen mitteleuropäischen Arten mit Kartonnestbau. Diese Nestart wird ansonsten vorwiegend von tropischen Ameisenarten genutzt: Sie zerkleinern dazu Holz- und Erdmaterial und durchtränken dieses mit aus dem Kropf hervorgewürgtem Honigtau. Die Baumasse enthält bis zu 50% Zucker. Darin wächst der Pilz Cladosporium myrmecophilum, der durch seine Hyphen den Nestwänden Stabilität verleiht. Diese Symbiose hilft dem Pilz, optimale Nahrungsgründe zu finden. In den Tropen sind die Kartonnester meist sogar freihängend.
Haltung
Ein Holznest besteht aus einem Stück Holz, in welches Kammern und Gänge gebaut wurden. Um in das Innere sehen zu können, sind die Kammern und Gänge von einer Seite mit Glas oder Plexiglas verschlossen.
Konstruktion
Der Bau eines Holznests ist recht einfach: Man sucht sich ein Stück Holz (ob mit oder ohne Rinde ist egal ) oder ein vorgefertigtes Stück aus dem Baumarkt. Dann kann man es bearbeiten indem man eine Seite glatt hobelt oder schleift, um dort nachher die Scheibe anzubringen. Danach kann man mit einem Stechbeitel, einer Oberfräse oder einer Mini-Fräse die Kammern einfügen. Jetzt muss noch ein Eingang gebohrt werden. Dazu kann man eine gewöhnliche Bohrmaschine oder ein Handbohrer verwenden. Zum Schluss wird noch eine Plexiglasplatte zugesägt, welche man mit Silikon oder Schrauben am Holz befestigt, sodass sie alle Kammern und Gänge bedeckt.
Natürliche Variante
Um eine natürlichere Variante eines Holznestes zu verwenden, sucht man sich ein Stück morsches Holz und bietet dieses als Nest an. Hierbei hat man - ebenso wie beim natürlichen Erdnest - allerdings keine Einsicht in das Nestgeschehen.
Siehe auch
Weblinks
- vorzeigbares Holznest, bewohnt von einer großen Kolonie Camponotus ligniperdus (ameisenforum.de)