Parasitenbeispiel 2: Unterschied zwischen den Versionen

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Immerhin EIN Beispiel habe ich aber im Infektionsthread schon gebracht. Es geht zwar nicht um Milben, aber um eine f�r Ameisen t�dliche Infektion mit Einzellern, Mattesia geminata.
{{Überarbeiten|Parasitenbeispiele zusammenführen in den Artikel [[Parasiten]] o.Ä.}}
Entdeckt hatte ich diesen Organismus im Yellowstone-Nationalpark in USA, in Leptothorax-Arten. Dort lebt der Parasit in alpinen Bedingungen (H�henlagen um 2.000-2.300 m; jetzt z.T. mehrere Meter Schnee).
Krankheitserreger und Parasiten von Ameisen
Der Parasit konnte mit Erfolg in europ�ischen Leptothorax (z.B. L. acervorum) kultiviert werden, was zu erwarten war.
Auch f�r mich unerwartet: Mattesia geminata, der von mir gefundene "strain", lie� sich problemlos auch in Pharaoameisen z�chten, in voll tropischen Bedingungen bei dauerhaft 28 Grad Celsius!
Bei uns freigekommen/ freigesetzt w�rde dieser Parasit alle einheimischen Leptothorax sowie andere, nicht getestete Gattungen gef�hrden!


�hnliches gilt f�r die Pilzerkrankung Myrmicinosporidium durum, die bisher haupts�chlich im Mittelmeerraum verbreitet zu sein schien, dort Myrafant- und Plagiolepis-Arten bef�llt, und nach neueren Befunden auch in Nordamerika u.a. L�ndern, sowie wieder einmal in Deutschland aufgetaucht ist. Hier ist der Artikel Buschinger et al. zu diesem Thema einzusehen: http://www.oegef.at/myrmekologische.html
2. Pilze:
 
Aegeritella: Epizootische (auf Tieren lebende) Pilze, die bisher hauptsächlich bei europäischen [[Waldameisen]] gefunden wurden. Sie machen sich als winzige bis kleine, raue Erhebungen praktisch überall auf der Körperdecke bemerkbar. Wie weit sie den Ameisen schaden, ist nicht genau bestimmt. Es gibt jedoch Hinweise auf Waldameisenvölker, die schwächer geworden oder gar „verschwunden“ sind, nachdem man im Vorjahr eine Infektion mit diesen Pilzen beobachtet hatte. Myrmicinosporidium ist eine weitere Gattung von Pilzen, die in der Leibeshöhle der Ameisen anzutreffen sind. Sie wurden unter dem Namen „Näpfchenkrankheit“ zuerst aus Süddeutschland beschrieben, da im mikroskopischen Bild entwässerter Tiere napfartige Strukturen in großer Zahl zu sehen sind. Häufig bei [[Temnothorax]]-, [[Solenopsis]]- und [[Plagiolepis]]-Arten im Mittelmeergebiet, aber auch in Nordamerika und sogar auf den Galapagos-Inseln nachgewiesen (wahrscheinlich mehrere Arten). Der Befall ist für die infizierten Tiere tödlich. Lebenszyklus und Übertragungsweg unbekannt.
 
Hier eine Auswahl von Literatur; in den Literaturverzeichnissen der einzelnen Veröffentlichungen finden sich weitere Arbeiten zum Thema.
 
Wiśniewski, J., Buschinger, A. (1982): Aegeritella superficialis BAĿ. et WIŚ., ein epizootischer Pilz bei Waldameisen in der Bundesrepublik Deutschland. Waldhygiene 14, 139-140, 1982.
 
Buschinger, A., Winter, U.(1983): Myrmicinosporidium durum HÖLLDOBLER 1933, Parasit bei Ameisen (Hym., Formicidae), in Frankreich, der Schweiz und Jugoslawien wieder aufgefunden. Zool. Anz. 210, 393-398, 1983.
 
Sanchez-Pena, S.R., Buschinger, A., Humber, R.A. (1993): Myrmicinosporidium durum, an enigmatic fungal parasite of ants. J. Invertebrate Pathol. 61, 90-96, 1993
 
Buschinger, A., Beibl, J., D’Ettorre, J, Ehrhardt, W. (2004): Recent records of Myrmicinosporidium durum Hölldobler, 1933, a fungal parasite of ants, with first record north of the Alps after 70 Years. Myrmecologische Nachrichten 6, 9-12

Aktuelle Version vom 10. April 2012, 01:54 Uhr

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Begründung: Parasitenbeispiele zusammenführen in den Artikel Parasiten o.Ä.


Krankheitserreger und Parasiten von Ameisen

2. Pilze:

Aegeritella: Epizootische (auf Tieren lebende) Pilze, die bisher hauptsächlich bei europäischen Waldameisen gefunden wurden. Sie machen sich als winzige bis kleine, raue Erhebungen praktisch überall auf der Körperdecke bemerkbar. Wie weit sie den Ameisen schaden, ist nicht genau bestimmt. Es gibt jedoch Hinweise auf Waldameisenvölker, die schwächer geworden oder gar „verschwunden“ sind, nachdem man im Vorjahr eine Infektion mit diesen Pilzen beobachtet hatte. Myrmicinosporidium ist eine weitere Gattung von Pilzen, die in der Leibeshöhle der Ameisen anzutreffen sind. Sie wurden unter dem Namen „Näpfchenkrankheit“ zuerst aus Süddeutschland beschrieben, da im mikroskopischen Bild entwässerter Tiere napfartige Strukturen in großer Zahl zu sehen sind. Häufig bei Temnothorax-, Solenopsis- und Plagiolepis-Arten im Mittelmeergebiet, aber auch in Nordamerika und sogar auf den Galapagos-Inseln nachgewiesen (wahrscheinlich mehrere Arten). Der Befall ist für die infizierten Tiere tödlich. Lebenszyklus und Übertragungsweg unbekannt.

Hier eine Auswahl von Literatur; in den Literaturverzeichnissen der einzelnen Veröffentlichungen finden sich weitere Arbeiten zum Thema.

Wiśniewski, J., Buschinger, A. (1982): Aegeritella superficialis BAĿ. et WIŚ., ein epizootischer Pilz bei Waldameisen in der Bundesrepublik Deutschland. Waldhygiene 14, 139-140, 1982.

Buschinger, A., Winter, U.(1983): Myrmicinosporidium durum HÖLLDOBLER 1933, Parasit bei Ameisen (Hym., Formicidae), in Frankreich, der Schweiz und Jugoslawien wieder aufgefunden. Zool. Anz. 210, 393-398, 1983.

Sanchez-Pena, S.R., Buschinger, A., Humber, R.A. (1993): Myrmicinosporidium durum, an enigmatic fungal parasite of ants. J. Invertebrate Pathol. 61, 90-96, 1993

Buschinger, A., Beibl, J., D’Ettorre, J, Ehrhardt, W. (2004): Recent records of Myrmicinosporidium durum Hölldobler, 1933, a fungal parasite of ants, with first record north of the Alps after 70 Years. Myrmecologische Nachrichten 6, 9-12