Dorylinae: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Dorylinae''' ist eine Unterfamilie der Ameisen (Formicidae), zu welcher die Gattung ''[[Dorylus]]'' gehört. Ihre Vertreter sind hauptsächlich in Afrika und teilweise Asien zu finden. Sie zählen zu den Heeres- und Wanderameisen, allgemeine Informationen über deren Lebensweise finden sich unter [[Ecitoninae]]. | '''Dorylinae''' ist eine Unterfamilie der Ameisen (Formicidae), zu welcher die Gattung ''[[Dorylus]]'' gehört. Ihre Vertreter sind hauptsächlich in Afrika und teilweise Asien zu finden. Sie zählen zu den Heeres- und Wanderameisen, allgemeine Informationen über deren Lebensweise finden sich unter [[Ecitoninae]]. | ||
== Kolonien ohne Königin verschmelzen (bei Heeresameisen, ''Dorylus molestus'') == | |||
Bei den meisten Ameisenarten ist das Schicksal der Restkolonien nach Verlust der Königin(-nen) besiegelt: In der Regel werden die noch vorhandenen Larven aufgezogen und einige Arbeiterinnen legen (unbefruchtete) Eier, aus denen sich Männchen entwickeln, dann stirbt das Volk ab, wenn die Arbeiterinnen ihre natürliche Altersgrenze erreichen. Bei Arten, deren Arbeiterinnen keine Ovariolen besitzen, wird das Ende bereits nach Aufzucht des letzten Nachwuchses der Königin erreicht. | Bei den meisten Ameisenarten ist das Schicksal der [[weisellose Kolonien|Restkolonien]] nach Verlust der Königin(-nen) besiegelt: In der Regel werden die noch vorhandenen Larven aufgezogen und einige Arbeiterinnen legen (unbefruchtete) Eier, aus denen sich Männchen entwickeln, dann stirbt das Volk ab, wenn die Arbeiterinnen ihre natürliche Altersgrenze erreichen. Bei Arten, deren Arbeiterinnen keine Ovariolen besitzen, wird das Ende bereits nach Aufzucht des letzten Nachwuchses der Königin erreicht. | ||
Bei afrikanischen Heeresameisen muss das nicht unbedingt so ablaufen. D. Kronauer und Mitarbeiter haben in Kenia aus zehn Völkern von ''Dorylus molestus'' die jeweils eine Königin entfernt und das Schicksal der weisellosen Völker verfolgt. Zwei Völker haben sie aus den Augen verloren, sieben weitere haben sich einfach anderen, benachbarten Völkern angeschlossen, nur eine Kolonie blieb selbständig und zog ein paar Männchen auf. | Bei afrikanischen Heeresameisen muss das nicht unbedingt so ablaufen. D. Kronauer und Mitarbeiter haben in Kenia aus zehn Völkern von ''Dorylus molestus'' die jeweils eine Königin entfernt und das Schicksal der weisellosen Völker verfolgt. Zwei Völker haben sie aus den Augen verloren, sieben weitere haben sich einfach anderen, benachbarten Völkern angeschlossen, nur eine Kolonie blieb selbständig und zog ein paar Männchen auf. | ||
Mittels genetischer Untersuchungen wurde gezeigt, dass die Arbeiterinnen der Völker sich tatsächlich friedlich vermischten. Die Neulinge verloren ihren Koloniegeruch und waren nach wenigen Tagen voll integriert. | Mittels genetischer Untersuchungen wurde gezeigt, dass die Arbeiterinnen der Völker sich tatsächlich friedlich vermischten. Die Neulinge verloren ihren [[Koloniegeruch]] und waren nach wenigen Tagen voll integriert. | ||
Siehe hierzu [http://esciencenews.com/articles/2009/11/04/orphan.army.ants.join.nearby.colonies http://esciencenews.com/articles/2009/11/04/orphan.army.ants.join.nearby.colonies]. | Siehe hierzu [http://esciencenews.com/articles/2009/11/04/orphan.army.ants.join.nearby.colonies http://esciencenews.com/articles/2009/11/04/orphan.army.ants.join.nearby.colonies]. | ||
[[Kategorie:Dorylinae]] | ==Siehe auch== | ||
*[[Wanderameisen]] | |||
*[[Koloniegeruch]] | |||
*[[weisellose Kolonien]] | |||
[[Kategorie:Dorylinae|!]] |
Aktuelle Version vom 1. April 2012, 16:09 Uhr
Dorylinae ist eine Unterfamilie der Ameisen (Formicidae), zu welcher die Gattung Dorylus gehört. Ihre Vertreter sind hauptsächlich in Afrika und teilweise Asien zu finden. Sie zählen zu den Heeres- und Wanderameisen, allgemeine Informationen über deren Lebensweise finden sich unter Ecitoninae.
Kolonien ohne Königin verschmelzen (bei Heeresameisen, Dorylus molestus)
Bei den meisten Ameisenarten ist das Schicksal der Restkolonien nach Verlust der Königin(-nen) besiegelt: In der Regel werden die noch vorhandenen Larven aufgezogen und einige Arbeiterinnen legen (unbefruchtete) Eier, aus denen sich Männchen entwickeln, dann stirbt das Volk ab, wenn die Arbeiterinnen ihre natürliche Altersgrenze erreichen. Bei Arten, deren Arbeiterinnen keine Ovariolen besitzen, wird das Ende bereits nach Aufzucht des letzten Nachwuchses der Königin erreicht.
Bei afrikanischen Heeresameisen muss das nicht unbedingt so ablaufen. D. Kronauer und Mitarbeiter haben in Kenia aus zehn Völkern von Dorylus molestus die jeweils eine Königin entfernt und das Schicksal der weisellosen Völker verfolgt. Zwei Völker haben sie aus den Augen verloren, sieben weitere haben sich einfach anderen, benachbarten Völkern angeschlossen, nur eine Kolonie blieb selbständig und zog ein paar Männchen auf.
Mittels genetischer Untersuchungen wurde gezeigt, dass die Arbeiterinnen der Völker sich tatsächlich friedlich vermischten. Die Neulinge verloren ihren Koloniegeruch und waren nach wenigen Tagen voll integriert.
Siehe hierzu http://esciencenews.com/articles/2009/11/04/orphan.army.ants.join.nearby.colonies.