Crematogaster scutellaris: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 11. November 2011, 14:43 Uhr
Crematogaster scutellaris gehört zur Unterfamilie der Knotenameisen. Die Art ist monogyn und die Arbeiterinnen sind monomorph.
Merkmale
Die Ameisen sind auffallend gefärbt, der Kopf ist rötlich, Mesosoma und Gaster sind schwarzbraun bis schwarz. Die Arbeiterinnen sind etwa 4 mm groß, die Königinnen 9–10 mm. Bei Gefahr recken sie ihre Gaster empor und sondern eine Abwehrflüssigkeit ab, die zum Teil am Ende des Stachels als Tropfen sichtbar ist.
Verbreitung und Lebensraum
Crematogaster scutellaris ist in Südeuropa weit verbreitet. Als nördlichstes Verbreitungsgebiet gelten das Tessin und Südtirol. Die Art gelangt immer wieder nach Deutschland, konnte sich aber noch nicht längerfristig hier halten.
Kolonie
Diese Art baut sehr stark bevölkerte Kartonnester in Hohlräumen von Bäumen, z. B. in abgestorbenen hohlen Ästen und auch unter der Rinde. Nester werden auch in der Rinde der Korkeichen angelegt und können auf Plantagen zu wirtschaftlichen Schäden führen. Crematogaster scutellaris kommt in kühleren Gebieten auch im Gebälk von Dachstühlen vor.
Schwarmflug
C. scutellaris schwärmt im Herbst (September, Oktober; beobachtet auf Malta).[1]
Bilder vom Schwarmflug von Crematogaster scutellaris in Italien, 21. Okt. 2011 Noto Antica, Sizilien, ca. 14:00, nach einem Gewitter mit Graupelschauern um die Mittagszeit (1, 2). Nur Männchen und Arbeiterinnen sind sichtbar. (3) Gyne, 21. Okt. 2011 in Donnalucata, Sizilien, gegen 17:00 MESZ, am Fenster einer Ferienwohnung im Ort.
Ernährung
Neben einer trophobiotischen Ernährung sammeln diese Ameisen auch proteinreiche Nahrung in Form von kleinen Insekten und Blattläusen.
Auch ist Crematogaster scutellaris neben Pheidole pallidula ein Fressfeind der Feigenwespe Blastophaga psenes. Diese Wespe ist ein Bestäuber von Ficus carica. Während deren Hauptflugzeit kann eine große Crematogaster-Kolonie bis zu 600 der Wespchen pro Tag und Baum erbeuten. Aber auch große tote Insekten und kleine Wirbeltiere werden von den Arbeiterinnen zerlegt und mit dem Abwehrsekret erfolgreich gegen andere Räuber, wie zum Beispiel Faltenwespen verteidigt. Es werden dicht belaufene Ameisenstraßen angelegt.
Verteidigungsverhalten
Werden Crematogaster scutellaris von anderen Ameisen bedroht oder ihr Nest angegriffen, biegen sie ihre Gaster skorpionartig nach oben und sondern an der Stachelspitze ein Abwehrsekret ab, mit dem sie sich schützen und verteidigen.
Weblinks
- Video zur Entwicklung eines Volkes in Gefangenschaft: Der Halter rätselt, wie er die innerhalb von 9 Monaten zu groß gewordene Kolonie umsiedeln kann.
- Ein Bericht über Crematogaster scutellaris auf einem Balkon im Raum Stuttgart