Mandibeln: Unterschied zwischen den Versionen
Icon (Diskussion | Beiträge) K (Text ergänzt) |
Icon (Diskussion | Beiträge) KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 10: | Zeile 10: | ||
Bei vielen Insekten und Krebsen sind die Mandibeln umgestaltet in verschiedene andere Mundwerkzeugstypen wie die Saugrüssel der Wanzen oder der Schmetterlinge (Hier ist die Mandibel beinah vollständig rückentwickelt). | Bei vielen Insekten und Krebsen sind die Mandibeln umgestaltet in verschiedene andere Mundwerkzeugstypen wie die Saugrüssel der Wanzen oder der Schmetterlinge (Hier ist die Mandibel beinah vollständig rückentwickelt). | ||
[[Bild:117-Pclav-Mand-offen-w.jpg|thumb|250px| Schwach bezahnte Mandlibeln einer ''[[Paraponera clavata]]'' -Arbeiterin]] | [[Bild:117-Pclav-Mand-offen-w.jpg|thumb|250px| Schwach bezahnte Mandlibeln einer ''[[Paraponera clavata]]'' -Arbeiterin]] | ||
---- | |||
Der Unterschied räubeisch lebnder Arten Arten die nicht aktiv jagen ist schnell anhand der Mandibelbezahnung festzustellen. Das obere Bild zeigt die Mandibeln einer ''Myrmecia nigriceps'' -Arbeiterin. Die Gattung Myrmecia jagt aktiv Beutetiere wie kleine Wirbellose, die mit den Mandibeln festgehalten werden, und dann mit dem Stachel betäubt und getötet werden. Hierzu ist eine ausreichende Bezahnung notwendig, um das Beutetier fest umklammern zu können. Die Spitzen gerundeten Enden verstärken den Effekt. Um ein Beutetier zusammengezogen können sich die Enden je nach Durchmesser des Beutetieres Berühren, und wie eine geschlossene Zange wirken. Ein entkommen aus diesem Griff ist fast nicht möglich, die Arbeiterin kann gezielt das Gift injezieren. | Der Unterschied räubeisch lebnder Arten Arten die nicht aktiv jagen ist schnell anhand der Mandibelbezahnung festzustellen. Das obere Bild zeigt die Mandibeln einer ''Myrmecia nigriceps'' -Arbeiterin. Die Gattung Myrmecia jagt aktiv Beutetiere wie kleine Wirbellose, die mit den Mandibeln festgehalten werden, und dann mit dem Stachel betäubt und getötet werden. Hierzu ist eine ausreichende Bezahnung notwendig, um das Beutetier fest umklammern zu können. Die Spitzen gerundeten Enden verstärken den Effekt. Um ein Beutetier zusammengezogen können sich die Enden je nach Durchmesser des Beutetieres Berühren, und wie eine geschlossene Zange wirken. Ein entkommen aus diesem Griff ist fast nicht möglich, die Arbeiterin kann gezielt das Gift injezieren. | ||
Anders verhält es sich bei der unten abgebildeten ''Paraponera clavata'' -Arbeiterin. Die Nahrung dieser Art besteht zu 80-90% aus Kohlenhydraten, der Proteinbedarf wird vermutlich hauptsächlich durch Vogelkot und Aas, oder bereits schwache Wilbellose die durch einen Stich getötet werden, gedeckt. Aktives Jagdverhalten ist bei der Art nicht zu beobachten. | Anders verhält es sich bei der unten abgebildeten ''Paraponera clavata'' -Arbeiterin. Die Nahrung dieser Art besteht zu 80-90% aus Kohlenhydraten, der Proteinbedarf wird vermutlich hauptsächlich durch Vogelkot und Aas, oder bereits schwache Wilbellose die durch einen Stich getötet werden, gedeckt. Aktives Jagdverhalten ist bei der Art nicht zu beobachten. |
Version vom 8. März 2011, 17:26 Uhr
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Die Mandibeln sind die typischen Mundwerkzeuge der zu den Gliederfüßern gehörenden Mandibulata. Zu diesen werden nach dem "Mandibulata-Konzept" die Krebstiere und die Tracheentiere (Insekten) (incl. Myriapoda und Insekten) zusammengefasst, allerdings ist umstritten, ob die Krebstiere und Tracheentiere die Mandibeln nicht unabhängig voneinander erworben haben.
Die Mandibeln stellen eine Umgestaltung des 3. Beinpaares im Kopfbereich der Tiere dar und entsprechen damit den Pedipalpen der Spinnentiere. Die Mandibel besteht im wesentlichen aus einer kräftigen Kaulade.
Die Mandibeln dienen zum Zerbeißen und Zerkauen pflanzlicher und tierischer Nahrung oder als Greifwerkzeug beim Transport bzw. Manipulieren von Objekten. Räuberische Arten benutzen ihre Mandibeln zum Beutefang.
Bei vielen Insekten und Krebsen sind die Mandibeln umgestaltet in verschiedene andere Mundwerkzeugstypen wie die Saugrüssel der Wanzen oder der Schmetterlinge (Hier ist die Mandibel beinah vollständig rückentwickelt).
Der Unterschied räubeisch lebnder Arten Arten die nicht aktiv jagen ist schnell anhand der Mandibelbezahnung festzustellen. Das obere Bild zeigt die Mandibeln einer Myrmecia nigriceps -Arbeiterin. Die Gattung Myrmecia jagt aktiv Beutetiere wie kleine Wirbellose, die mit den Mandibeln festgehalten werden, und dann mit dem Stachel betäubt und getötet werden. Hierzu ist eine ausreichende Bezahnung notwendig, um das Beutetier fest umklammern zu können. Die Spitzen gerundeten Enden verstärken den Effekt. Um ein Beutetier zusammengezogen können sich die Enden je nach Durchmesser des Beutetieres Berühren, und wie eine geschlossene Zange wirken. Ein entkommen aus diesem Griff ist fast nicht möglich, die Arbeiterin kann gezielt das Gift injezieren.
Anders verhält es sich bei der unten abgebildeten Paraponera clavata -Arbeiterin. Die Nahrung dieser Art besteht zu 80-90% aus Kohlenhydraten, der Proteinbedarf wird vermutlich hauptsächlich durch Vogelkot und Aas, oder bereits schwache Wilbellose die durch einen Stich getötet werden, gedeckt. Aktives Jagdverhalten ist bei der Art nicht zu beobachten.