Platyarthrus
Die Ameisenassel, Platyarthrus hoffmannseggii.
Unter den zahllose Arten von Wirbellosen, Insekten, Milben, Fadenwürmern usw., finden sich in Ameisennestern oft auch Asseln, die zu den Krebstieren (Crustacea) gehören.
Besonders auffällig sind die weißen, augenlosen Arten der Gattung Platyarthrus, die fast ausschließlich in Ameisennestern leben. Die häufigste Art bei uns ist Platyarthrus hoffmannseggii.
Die Tiere gelten als Ameisengäste, die sich in den Nestern verschiedener bodenlebender Ameisen-Gattungen und –Arten frei bewegen können, ohne angegriffen zu werden. Sie ernähren sich von Abfällen und Kot der Ameisen.
Ameisenhalter bemühen sich gelegentlich, die Asseln in ihre Formikarien einzusetzen, damit sie diese sauber halten. Ob das langfristig funktioniert, sei dahin gestellt. Sie sind zumindest sehr empfindlich gegen Trockenheit.
Hier ist eine neuere Arbeit aus Belgien, in der gezeigt wird, dass einheimische Ameisenasseln (und eine Collembolen-Art) sich mit der auch dort nun eingeschleppten invasiven Ameise Lasius neglectus assoziiert haben. Die Arbeit kann man komplett downloaden:
DeKoninck, W., Lock, K. & Janssen, F. (2007): Acceptance of two native myrmecophilous species, Platyarthrus hoffmannseggii (Isopoda: Oniscidea) and Cyphoderus albinus (Collembola: Cyphoderidae) by the introduced invasive garden ant Lasius neglectus (Hymenoptera: Formicidae) in Belgium. Eur. J. Entomol. 104: 159–161 http://www.eje.cz/scripts/viewabstract.php?abstract=1211
Das Literaturverzeichnis führt zu zahlreichen weiteren Veröffentlichungen u.a. über Ameisenasseln und über die invasive Lasius neglectus.