Platzierung des Formicariums
Der Platz, sprich die Stellfläche des Formicariums, muss so gewählt werden, dass die Ameisen nicht zu viel Stress ausgesetzt sind. Der Platz darf also nicht zu häufig Erschütterungen oder Bewegungen ausgesetzt sein, auch andere Haustiere oder kleine Kinder sollten (besonders bei exotischen Ameisen) keine Möglichkeit haben, an die Stellfläche heran zu kommen.
Ameisen dürfen keiner direkten Sonnenbestrahlung ausgesetzt sein um das Austrocknen der Larven zu verhindern. Desweiteren führt angestaute Hitze im Formicarium zu extremen Temperaturen, was den Tod der Ameisen zufolge hat.
Weiterhin kann Lärm zu Stress führen, daher sollten hohe Lautstärken in der Nestumgebung vermieden werden. Da Ameisen empfindlich auf die durch den Bass hervorgerufenen Vibrationen reagieren, empfiehlt es sich, das Nest nicht in Räume zu stellen, in denen laute Musik abgespielt wird.
Kommentar:
Das Problem der Erschütterungs- oder Lärmempfindlichkeit von Ameisen wird oft übertrieben dargestellt!
Vermutlich hängt es auch von der Ameisenart ab, ob die Tiere erschütterungsempfindlich reagieren.
Aber: Die Pharaoameise wurde erst mit Beginn des Dampfschiff-Zeitalters um die Welt verbreitet. Auf Dampfschiffen gibt es Wärme, Feuchtigkeit, Futter, aber auch permanente Erschütterungen durch die Maschinen!
Eine Superkolonie von 200 m Länge von Formica (Raptiformica) sanguinea wurde an der Standspur einer viel befahrenen Autobahn angetroffen. Die Ameisen nisteten unmittelbar am Rand der betonierten Standspur (und darunter). Durch fliegende Insekten, die von Fahrzeugen abgeprallt waren, war die Nahrungsversorgung ideal. Honigtau gab es vom "Straßenbegleitgrün" an der Böschung.
Im Labor konnten Leptothorax- und Temnothorax-Arten, Tetramorium sp. und andere, in Brutschränken gezüchtet werden, die dank Lüfter und Kühlaggregat stetig vibrierten.
Crematogaster scutellaris wurde wiederholt in Wohnmobilen aus Südeuropa bis nach Norddeutschland verschleppt. Die Königinnen gründeten darin ihre Kolonien.