Myrmicinae
Myrmicinae Lepeletier, 1835 bezeichnet eine Unterfamilie der Formicidae (Ameisen), deren Vertreter im deutschen als Knotenameisen bekannt sind.
Merkmale
Ausschlaggebend für den deutschsprachigen Namen dieser Unterfamilie ist die spezielle Ausformung des Stielchens, welches bei den Knotenameisen aus zwei knotenförmigen Segmenten (Petiolus und Postpetiolus) besteht und deutlich von der nachfolgenden Gaster abgetrennt ist.
Wie bei den Ponerinae verfügen alle weiblichen Kasten über einen Giftstachel, der jedoch auch vollständig oder teilweise reduziert sein kann, z. B. in der Gattung Messor. Larven entwickeln sich stets zu Nacktpuppen.
Verbreitung
Die wohl bekanntesten Vertreter in Mitteleuropa sind Angehörige der Gattung Myrmica, insbesondere Myrmica rubra. Zusammen mit den Schuppenameisen sind die Knotenameisen in Mitteleuropa die ökologisch dominierenden Unterfamilien.
Viele Gattungen der Myrmicinae kommen nur in tropischen und subtropischen Gebieten vor, darunter auch die Blattschneiderameisen (Atta und Acromyrmex), die zudem auf die beiden amerikanischen Kontinente beschränkt sind.
Aus den Tropen und Subtropen nach Mitteleuropa eingeschleppt wurde die Pharaoameise (Monomorium pharaonis). Diese hoch invasive Art ist zwar temperaturempfindlich und stirbt bei Temperaturen unter 0 °C, hat sich aber an das Leben in beheizten Gebäuden angepasst, und zählt zu den schlimmsten "Pest-Ants".
Systematik
Die Knotenameisen sind weltweit mit über 6.000 Arten vertreten und stellen damit etwa die Hälfte aller bekannten Ameisenarten.
Eine Übersicht einiger Gattungen und Arten findet sich im Artikel Systematik.
Literatur
- Bernhard Seifert: Die Ameisen Mittel- und Nordeuropas. lutra Verlags- und Vertriebsgesellschaft, Görlitz/Tauer 2007, ISBN 978-3-936412-03-1