Erdnest

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Neststruktur der Ernteameise Pogonomyrmex badius

Das Erdnest ist die häufigste Nestart überhaupt, dabei graben Ameisen ihre Gänge und verschiedene Kammern in die Erde hinein. Dazu tragen sie wiederholt Bodengrund an die Oberfläche; von Lasius flavus besiedelte Wiesen weisen so eine durchschnittliche Umlagerung von ein bis zwei Tonnen Substrat an die Erdoberfläche pro Jahr und Hektar auf.[1]

Erdnest mit Kuppel von Lasius flavus

Erdnester unter Steinen bieten außerdem den Vorteil, dass diese ein sehr guter Wärmespeicher sind. Es gibt Arten, wie manche Ernteameisen der Gattung Messor, die um ihr Erdnest einen Kraterwall errichten.

Einige Erdnester, wie z. B. die der Gelben Wiesenameise, haben eine von Gängen und Kammern durchzogene Erdkuppel. In diesem Fall spricht man von Hügelnestern, ebenso wie bei den aus Pflanzenmaterial aufgetürmten Nestern der Waldameisen. Kuppeln haben den Vorteil, dass sie eine größere Oberfläche als flache Nester besitzen und dadurch mehr wärmende Sonnenstrahlung auffangen können. Tatsächlich sind die Hügel umso steiler je schattiger die Nester liegen. Die Erdkuppeln werden um natürliche Stützen wie Grashalme gebaut und sind daher oft von Pflanzenwurzeln durchzogen. Durch die veränderten Wuchsbedingungen unterscheidet sich die Vegetation auf den Hügeln tw. deutlich von der umliegenden Pflanzengesellschaft.[2]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. ^ Bernhard Seifert: Die Ameisen Mittel- und Nordeuropas; Lutra Verlags- und Vertriebsgesellschaft, Görlitz/Tauer 2007; ISBN 978-3-936412-03-1
  2. ^ Hermann Eidmann 1943: Die Überwinterung der Ameisen; Zeitschrift für Morphologie und Ökologie der Tiere 39/2: 217-275

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